Pfarre Lengau: 500 Jahre Wetterglocke
Nicht nur dass diese Glocke vor 500 Jahren in Braunau (1515 von "Wolfgang rot cyngizer in praunau") gegossen wurde, war von Bedeutung. Während des Ersten Weltkrieges mussten zwei der drei Glocken „einrücken“, sie wurden zu Kriegsmaterial verarbeitet. Auch im Zweiten Weltkrieg mussten sich die LengauerInnen von ihren Glocken verabschieden. Nur die Wetterglocke durfte in beiden Kriegen zu Hause bleiben. Mit ihren 1.000 kg war sie zu schwer, um vom Kirchturm heruntergeholt zu werden. Erst 1953 konnte durch Spenden der Bevölkerung das Glockengeläute wieder vervollständigt werden. Bis heute läuten die Wetterglocke, die Kriegerglocke (gewidmet den gefallenen und vermissten Söhnen der Pfarre), die Feuerglocke und die Sterbeglocke für die Pfarrbevölkerung Lengaus.
Bischof em. Aichern zitierte in seiner Predigt Bischof Zauner, der anlässlich der Glockenweihe in der Linzer Familienkirche sagte: “Die Welt ruft die Menschen durch den Alarm der Sirenen, die Kirche ruft sie durch die Harmonie der Glocken!“ Bischof em. Aichern Worte machten nachdenklich: „Glocken freuen sich mit den Glücklichen, sie trösten die Trauernden und sie sollen Menschen willkommen heißen, die wir nicht kennen, die aus Ländern kommen, die wir nicht kennen.“
Um das "Geburtstagskind" in die Feier mit hineinzunehmen, wurde die Wetterglocke während des Gottesdienstes live auf eine Leinwand in der Kirche übertragen.
© Pfarre Lengau / Andrea Schober
Die Goldhaubengruppe Friedburg-Lengau freute sich besonders, dass Bischof em. Aichern die von ihnen in Linz restaurierte „Jungfrauenfahne“ segnete. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde der neue Kirchenführer der Pfarre vorgestellt, der rechtzeitig zum Glockenjubiläum erschienen ist. Mit Dank und großer Freude wurde Bischof em. Aichern das erste Exemplar überreicht.
Andrea Schober / Pfarre Lengau (be)