Altar mit Reliquie
Der Sockel des neuen Eidenberger Volksaltares verbirgt eine Reliquienkammer, in der Bischof Ludwig vor der Altarweihe mehrere Reliquien beisetzte: Reliquien der Märtyrerin Innocentia, Reliquien des heiligen Erzbischofs Simplicianus aus dem Stift Wilhering sowie eine Profess-Urkunde. Es ist eine Urkunde zum Gedenken an Abt Bernhard Burgstaller, der aus Eidenberg stammte, Abt des Stiftes Wilhering war und in der NS-Zeit als Märtyrer sein Leben ließ. Der Altar als Märtyrergrab und Opfertisch zugleich soll erinnern an das Kreuzesopfer Christi, der bei der Eucharistiefeier gegenwärtig wird.
Mit der Altarweihe ist die Renovierung der Eidenberger Kirche und die Neugestaltung des Altarraumes abgeschlossen.
Der neue Volksaltar der Pfarre Eidenberg und der Ambo aus schwarzem und rotbraunem Marmor, gestaltet von der Linzer Künstlerin Katharina Anna Loidl, angefertigt vom Steinmetzbetrieb Simader aus Rohrbach. © Alfred Haas
Künstlerin Katharina Anna Loidl
Loidl stammt aus Altenberg und lebt und arbeitet in Linz und Berlin. Geboren 1978 studierte sie Kunst- und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz sowie Experimentelle Gestaltung/Bildende Kunst. Ihre Kunstwerke wurden mit einigen Stipendien und Preisen gewürdigt – so zum Beispiel mit dem Leistungsstipendium der Kunstuniversität Linz, dem LinzExport, der Projektförderung der Stadt Linz, der Projektförderung der ÖH Kunstuniversität Linz und dem Traumstipendium der OK FRIENDS, des Freundesvereins des OK Offenes Kulturhaus und der Energie AG Oberösterreich. Sowohl in Österreich als auch im Ausland stellte Loidl ihre Werke bereits aus oder war an Ausstellungen beteiligt; wie Istanbul, Bristol, Dresden, Wien, Linz etc.
Schwarzer Marmor, rotbraunes Kreuz
Schwarzer Marmor außen, innen ein Kreuz aus rotbraunem Marmor. So wirkt der neue Volksaltar in Eidenberg auf den ersten Blick. Dahinter aber steht vieles: Der Altar sollte Symbol für Christus sein. „Aus unserer Mitte“ war der Leitgedanke. Die zwei schwarzen hufeisenförmigen Außenteile bilden schemenhaft das Geviert des Eidenberger Meierhofes nach, wo sich viel des öffentlichen Lebens in Eidenberg abspielt. Das Kreuz hält die Außenteile zusammen – wie auch Christus die Mitte der Kirche und der feiernden Gemeinde ist. Der Querbalken des Kreuzes erlaubt verschiedene die Assoziationen: geöffnete Hände. Oder: das Individuum in der Spannung zur Gemeinschaft. Außerdem erinnert das Kreuz an den alten Volksaltar und stellt die Brücke zum Hochaltar her. Tradition und Innovation sind zentrale Pole.
Auch den Ambo durchzieht ein horizontaler rotbrauner Marmorsteifen, der vertikal unterbrochen wird – ein mögliches Symbol für ein weiteres Kreuz. Oder das Symbol für die Schwingung einer Schallwelle, ist doch der Ambo der Ort der Wortverkündigung.
Feierliche Altarweihe
Zur Altarweihe besprengte der Bischof den neuen Volksaltar mit Weihwasser und nahm die Salbung vor, um danach Weihrauch an den Ecken und in der Mitte der Platte des Opfertisches zu verbrennen, in Erinnerung an die Wundmale Christi. In seiner Predigt stellte Bischof Schwarz eine Parallele zwischen dem Fest der Taufe Jesu und der Erneuerung der Kirche her. Durch die Taufe erneuern wir unser Sein als Kinder Gottes. Als Konzelebranten waren der Abt des Stiftes Wilhering, Prälat Dr. Reinhold Dessl, der emeritierte Pfarrer des Pfarrverbandes Gramastetten-Eidenberg, Konsistorialrat Mag. Paulus Nimmervoll, sowie die beiden Diakone des Pfarrverbandes und die Wortgottesdienstleiter anwesend. Musikverein und Kirchenchor gestalteten die Feier musikalisch.
Im Anschluss an den sakralen Teil begrüßte Pfarrgemeinderatsobmann Rudolf Pargfrieder die Ehrengäste, hielt eine Rückschau über die Kirchenrenovierung und dankte den Firmen, freiwilligen Helfern und finanziellen Unterstützern. Mit einer Agape klang die sehr würdig gestaltete Feier bei Brot und Wein aus.
Schwierz, Thomas, Dessl, Reinhold (ma)