Pfarre Münsteuer: Patrozinium mit Bischof em. Ludwig Schwarz
Die gut einhundert Katholiken zählende Pfarre ist zwar eine der kleinsten in der Diözese, die Ursprünge der Pfarrkirche mit ihrem Petruspatrozinium dürften aber in den Anfängen des 8. Jahrhunderts zu suchen sein. Zu dieser Zeit schenkte der bayerische Herzog Theodo Papst Gregor II einige Güter in Bayern, damit dieser ihm beim Aufbau einer eigenständigen bayerischen Kirchenorganisation unterstütze. Aus dem kirchlichen Mittelpunkt eines dieser, nun der Peterskirche in Rom gehörenden, Güter entstand die uralte Großpfarre Münsteuer. So wählte die Pfarre nicht unbegründet als Motto für die Feier „1300 Jahre Glaube und Kultur“.
In die Zeit dieser frühen Petrusverehrung in Münsteuer verwies auch das sogenannte „Petruslied“, das bei der Festmesse durch Organist Rudolf Gassner, in der Vertonung des früheren Domkapellmeisters Joseph Kronsteiner, aufgeführt wurde. Das als ältestes deutsches Kirchenlied bezeichnete Lied dürfte im 8. Jahrhundert in Salzburg entstanden sein. Als weiteres Zeugnis der uralten Petrusverehrung an diesem Ort hat sich in künstlerischer Hinsicht eine Holzskulptur des Pfarrpatrons aus der Zeit um 1390 erhalten, die an seinem Festtag immer einen Ehrenplatz am Hochaltar erhält.
Die Feier des festlichen Gottesdienstes, die herzliche Begegnung mit Bischof Schwarz auf dem Kirchenplatz und das anschließende Zusammensein beim Mittagstisch bestärkte die kleine Pfarrgemeinde von Münsteuer in der Zuversicht, dass dieser Gott auch weiterhin, wie in den über tausend Jahren zuvor, ihren Weg geleitet, treu nach seinem Wort im Lukasevangelium 12,32: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde!“.
Text: Werner Schachinger, Pfarrgemeinderats-Obmann
Fotos: © Pfarre Münsteuer