Melanie Wolfers beim Spitaler Kulturfrühling
Viele Menschen füllten den Pfarrsaal. Pfarrer P. Friedrich Höller hielt die Begrüßung. Anschließend beleuchtete die Referentin und Buchautorin Sr. Melanie Wolfers das Thema „Mut“ von mehreren Seiten.
Brücken bauen
Mut sei im Alltag angesiedelt. Sich hinter Masken zu verstecken, den Rückzug anzutreten oder sich einen schützenden Panzer zuzulegen, koste Kraft und befeuere Einsamkeit. Sich anderen mit allen Ängsten und Schwächen anzuvertrauen, mache zwar verletzlich. Doch nur so könnten Nähe, Vertrauen, Empathie, Freundschaften oder Liebe entstehen. „Freundschaft und Liebe muss Verletzlichkeit wagen“, so Melanie Wolfers. Ihre Überzeugung: Empathie heilt.
Sich entscheiden
Anstatt sein Leben aus mangelnder Entscheidungskraft unglücklich „im Wartezimmer“, zu fristen, heiße es, sich bewusst für Wendungen zu entscheiden — obwohl das stets auch Scheidung oder Trennung von etwas bedeute. Ein klares Ziel vor Augen zu haben, erleichtere ängstigende Veränderungen: „Mut ist, wenn anderes wichtiger wird als Angst.“ Und: „Wenn wir nicht entscheiden, entscheiden andere.“ Helfen können die Haltung: „Ich habe nur dieses Leben.“ Unser Leben sei kostbar. Es gelte, die Kostbarkeit unseres eigenen Lebens zu entdecken.
„Gönne dich dir selbst!“
Es lohne sich, bisweilen innezuhalten und das „Gemälde seines Lebens“ aus einiger Entfernung ansehen, anstatt sich in dem grassierenden Selbstoptimierungswahn zu verlieren und auszubrennen. Innehalten sei eine Voraussetzung für ein beherztes Leben. „Nur wer innehält, findet Halt in sich selbst“, so Melanie Wolfers. Der erfolgreichen Buchautorin und Theologin Wolfers zufolge sei daher wichtig: „Gönne dich dir selbst!“
K. Matzer, J. Haijes