Angebote der Diözese Linz
Kaum etwas fällt so schwer wie das Loslassen – und doch werden Menschen im Lauf des Lebens unweigerlich damit konfrontiert. Wenn Beziehungen zerbrechen, Lebensträume unerfüllt bleiben und vor allem, wenn ein geliebter Mensch stirbt, verlieren viele Betroffene den Boden unter den Füßen. Ein mühevoller Prozess des Trauerns beginnt – vom anfänglichen Nicht-wahrhaben-Wollen über ein Chaos an Gefühlen bis hin zum langsamen Akzeptieren des Verlustes und zur Neuorientierung.
TrauerbegleiterInnen |
Ausgebildete TrauerbegleiterInnen bieten Besuchsdienst und Gesprächsbegleitung an, unterstützen bei der Gründung von Selbsthilfegruppen, begleiten im Sinn von Nachbarschaftshilfe oder helfen bei der Gestaltung von Totenwachen. |
Trauerbegleitung in Pfarren |
Viele Pfarren bieten regelmäßige offene Runden an, in denen Trauernde den Schmerz zulassen, sich mit anderen Betroffenen austauschen und seelsorgliche Begleitung in Anspruch nehmen. Außerdem halten Referentinnen und Referenten des Katholischen Bildungswerks Vorträge zum Thema. |
Angebote im Haus der Frau |
Das Haus der Frau in Linz bietet Trauernden die Möglichkeit, in Einzelgesprächen und in begleiteten Selbsthilfegruppen ihre Trauer zuzulassen und mit anderen zu teilen. |
Angebote der Caritas |
Die Mobilen Hospiz- und Palliativteams der Caritas begleiten Sterbende und ihre Angehörigen in der Zeit des Abschiednehmens und der Trauer in den Bezirken Linz, Linz-Land, Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Steyr, Steyr-Land, Kirchdorf und Braunau. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Trauernde in den Bezirken Rohrbach, Steyr und Steyr-Land. Das KinderPalliativNetzwerk bietet individuell abgestimmte Unterstützung für das gesamte Umfeld eines schwer kranken, unheilbar kranken oder schwer beeinträchtigten Kindes in Oberösterreich. |
Trauerbegleitung in Krankenhäusern und Altenheimen |
Seelsorgerinnen und Seelsorger in Krankenhäusern und Altenheimen begleiten durch unmittelbares Da-Sein beim Tod von Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohnern, durch Abschiedsrituale, Gedenkfeiern für Angehörige, Gesprächsbegleitung für Kranke bzw. Sterbende und ihre Angehörigen und durch Vermittlung von unterstützenden Angeboten. |
Notfallseelsorge |
Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger begleiten Menschen, die einen lieben Menschen auf traumatisierende Weise verloren haben. |
TelefonSeelsorge 142 |
Die MitarbeiterInnen der TelefonSeelsorge stehen rund um die Uhr kostenlos für anonyme Gespräche zur Verfügung, in denen Betroffene sich aussprechen können und Informationen zu unterstützenden Angeboten erhalten. |
„Trauermauer“ im Linzer Mariendom |
An der „Trauermauer“ in der Krypta des Mariendoms können Trauernde gedenken, beten, ein Licht entzünden und ihre Anliegen dem Gebet anderer anvertrauen. Die Trauermauer ist täglich von 17.00 bis 18.30 Uhr frei zugänglich. Zweimal im Jahr finden meditative Feiern („Raum für Trauer”) statt, bei denen Musik, Gebet, Stille und Rituale helfen, die eigene Trauer vor Gott zu bringen. |
Behelfsdienst – Materialien und Literatur |
Der Behelfsdienst bietet umfangreiche Materialien rund um das Thema Tod und Trauer an – von Behelfen für die Gestaltung von Totenwachen über Erfahrungsberichte trauernder Menschen bis hin zu Erinnerungsbüchern Behelfsdienst – Materialien und Literatur |
Trauer als Tabu
Trauer ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Trauernde erleben nicht selten, dass sich Angehörige, FreundInnen und Verwandte aus Hilflosigkeit zurückziehen und die Betroffenen in ihrem Schmerz allein lassen. Genauso verletzend sind Rat-Schläge wie „Das Leben geht weiter!“ oder „Die Zeit heilt alle Wunden!“. Viel Zeit wird Trauernden meist nicht zugestanden – sie sollen bald nach dem Begräbnis wieder „normal“ sein. Doch jede und jeder braucht unterschiedlich viel Zeit, um den erlittenen Verlust zu verarbeiten und sich dem Leben neu zu öffnen.
Ein Netz, das auffängt
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute“ zu teilen, ist ein Grundauftrag der Kirche, der in der Pastoralkonstitution des 2. Vatikanums festgehalten ist. Zahlreiche Begleit-Angebote der Diözese bilden ein engmaschiges Netz, das Trauernde auffängt. Sie reichen von längerer Einzelbegleitung über Gesprächsrunden bis hin zum unmittelbaren Da-Sein. So wird der Trauer Zeit und Raum gegeben – in einer Form, die den individuellen Bedürfnissen von Trauernden entspricht.