Mittwoch 3. Juli 2024

Erstbeichte - Zweitbeichte

freiheit

Gedanken zur Erstbeichte von Kindern und was Erwachsene aus der kindlichen Erfahrungswelt lernen können.

 

Aus dem Elternbrief der katholischen Kirche Nr. 32

Meist gehen Kinder im Rahmen der Erstkommunion-Vorbereitung zur ersten Beichte. Trotzdem bleibt die Erstbeichte der Kinder aber oft auch die Letztbeichte, weil die Eltern meistens selbst erhebliche Probleme mit der Beichte haben.

 

Das Hauptargument: Wieso soll ich dem Priester meine privatesten Angelegenheiten erzählen? Das mach ich lieber mit Gott und meinem Gewissen aus.

 

Erstbeichte

Eine besondere Form der Beichte ist die (Erst-) Beichte von Kindern. Meist gehen Kinder im Rahmen der Erstkommunion-Vorbereitung zur ersten Beichte. Es geht dabei nicht um äußere Richtigkeit und Vollständigkeit, dass sich die Kinder schlecht und als Sünder fühlen, sondern um die Erfahrung der heilsamen und versöhnenden Zuwendung Gottes - Gott kann ich alles sagen, er hört mir zu, verurteilt mich nicht und verzeiht mir.

 

Wann darf ich wieder?

Kinder, die von ihrer ersten Beichte zurückkommen, fragen mitunter strahlend: "Wann darf ich wieder?" Sie erfahren die Beichte als etwas Befreiendes, Schönes, Gutes. Nicht nur dies kommt für viele Eltern unerwartet. Schon im Zuge der Beichtvorbereitung können sie an ihrem Kind so manche Überraschung erleben. Da bekommen die Eltern das Frühstück serviert oder da wird das Zimmer einmal ohne Ermahnung aufgeräumt. Trotzdem bleibt die Erstbeichte der Kinder aber oft auch die Letztbeichte, weil die Eltern meistens selbst erhebliche Probleme mit der Beichte haben. Das Hauptargument: Wieso soll ich dem Priester meine privatesten Angelegenheiten erzählen? Das mach ich lieber mit Gott und meinem Gewissen aus.

 

Mich aussprechen dürfen

Wohl jeder Mensch hat schon einmal erfahren, wie man sich fühlt, wenn es im Alltag nicht so geht, wie es gehen sollte: wenn in der Arbeit etwas schiefläuft, wenn es Krach gibt in der Familie, wenn vor lauter Verpflichtungen keine mehr richtig erfüllt werden kann. Vielen Menschen hilft es dann, wenn sie sich bei einem guten Freund oder einer guten Freundin das von der Seele reden können, was sie belastet. Ähnliches passiert bei der Beichte. Sie bietet die Gelegenheit, das Herz auszuschütten und ganz neu anfangen zu können, ohne weiter den Berg von seelischen Altlasten mit herumschleppen zu müssen. Sie lädt ein, sich mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen und neu zu bestimmen, wie es weitergehen soll.

 

Lossprechung spüren

Ein gutes Beichtgespräch kann dabei ähnlich hilfreich sein wie das Gespräch mit einem Freund. Oder wie zu biblischen Zeiten die Begegnung mit Jesus. Er ist zu Räubern und Prostituierten gegangen und hat einer Ehebrecherin das Leben gerettet. Er hat Menschen, die Schlimmes verbrochen hatten, nicht verurteilt. Er hat sie angesehen. Er hat ihnen zugehört. Er hat ihnen eine neue Perspektive für ihr Leben gegeben. Ein gutes Beichtgespräch wird ähnlich verlaufen. Und doch geht es bei der Beichte nicht so sehr darum, was der Priester sagt. Es geht vielmehr darum, was Gott sagt. In der Beichte kann sich der Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen Gott anvertrauen. Gott spricht ihn las von seinen Sünden, macht Mut umzukehren und neu anzufangen. Durch die Lossprechungsworte macht der Priester dies alles hörbar und spürbar.

 

 

Quellenangabe:

Elternbriefe du+ wir e.V. Eine Initiative der katholischen Kirche Nr. 32: Wann darf ich nochmal. URL: http://www.elternbriefe.de/die-elternbriefe/elternbrief-32/wann-darf-ich-noch-mal.html [Stand: 06/2014]

Ich kann mich Ihm anvertrauen. Gott hört mir zu. Ich kann Umkehren und versöhnt leben.

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