Mutter Teresa (05.09.)
Für viele galt Mutter Teresa von Kalkutta schon zu Lebzeiten als heilig. Als Missionarin der Nächstenliebe kümmerte sich die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin um die Armen und setzte Zeichen der Barmherzigkeit. Bei der Heiligsprechung Mutter Teresas am 04. September 2016 auf dem Petersplatz würdigte sie der Papst als „unermüdliche Arbeiterin der Barmherzigkeit“. Sie habe sich über die Erschöpften gebeugt, „die man am Straßenrand sterben ließ“, und ihre Stimme vor den Mächtigen der Welt erhoben, „damit sie angesichts der Verbrechen der Armut, die sie selbst geschaffen hatten, ihre Schuld erkennen sollten“, sagte er in seiner Predigt.
Jesus rief: „Mich dürstet!“
Als „Mutter der Armen“ ist Mutter Teresa weltweit bekannt. Unter dem bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde sie 1910 im Skopje geboren. Dass sie Missionsschwester werden wollte, wusste sie bereits sehr früh. Im Alter von 18 Jahren ging sie zu den Loretoschwestern und nahm in Erinnerung an Thérèse von Lisieux den Namen Teresa an. Zunächst arbeitete sie als Lehrerin in Kalkutta.
Mit 36 Jahren hörte sie schließlich den Ruf Jesu „Mich dürstet!“, was sie als Aufruf verstand, den Armen in Kalkutta zu helfen. Sie verließ daraufhin unter Erlaubnis des Papstes die Loretoschwestern und begann, sich für die Armen, Kranken und Sterbenden in den Slums einzusetzen. „Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35). Bald darauf gründete Mutter Teresa die Gemeinschaft der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, welche mittlerweile als ein weltweites Netzwerk der Barmherzigkeit gilt.
Am 05. September 1997 starb Mutter Teresa im Alter von 87 Jahren in Kalkutta. Bereits 2003 sprach sie Papst Johannes Paul II. selig. Am 04. September 2016 erfolgte schließlich die Heiligsprechung durch Papst Franziskus vor mehr als 100.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom.
Bedingungslose Barmherzigkeit
Die Werke Mutter Teresas sind mitunter ein vorbildhaftes Beispiel im Umgang mit Menschen. Die Zuwendung zu Notleidenden, Einsamen und Ausgegrenzten gilt als ein zentraler Aspekt der Barmherzigkeit. „Es gibt viele Menschen auf der Welt, die nach einem Stück Brot hungern, aber noch mehr, die nach ein bisschen Liebe verlangen“, sagte Mutter Teresa einst. Bedingungslose Nächstenliebe galt für sie wohl als das kostbarste Gut, denn der Sinn des Lebens bestehe darin, zu „lieben und geliebt zu werden.“ Die größte Armut der Menschen sei, Christus nicht zu kennen, weil er die Liebe Gottes sei.
Quellenangabe:
Schäfer Joachim: Mutter Teresa. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. URL: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienT/Mutter_Teresa.htm [09/2016]
Erzdiözese Wien: Mutter Teresa. URL: http://www.erzdioezese-wien.at/mutter-teresa [09/2016]
Katholische Kirche Österreich: Heilige Mutter Teresa. URL: http://www.katholisch.at/aktuelles/2016/09/04/heilige-mutter-teresa [09/2016]
Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz: Jahr der Barmherzigkeit. URL: http://www.jahrderbarmherzigkeit.at/home [09/2016]
(uw)