Halleluja
Christen übernahmen diesen hebräischen Gebetsruf zusammen mit den Psalmen seit jeher unübersetzt aus dem jüdischen Gottesdienst.
„Halleluja” singen – so erzählt die Offenbarung des Johannes – auch die Engel und Heiligen im „himmlischen Gottesdienst”. Es ist ein Bild für das Ende der Zeiten, besser gesagt für die Vollendung, wenn sich Gottes Reich der Liebe vollkommen durchgesetzt hat und alles gut ist: „Halleluja! Preist unsern Gott, all seine Knechte und alle, die ihn fürchten, Kleine und Große! [...] Halleluja! Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, der Herrscher der ganzen Schöpfung. Wir wollen uns freuen und jubeln und ihm die Ehre erweisen.” (Offb 19)
Es ist der Gesang der Erlösten, der Jubel derer, denen Gott die Fülle des Lebens geschenkt hat in seinem Reich. Sie geben Jesus Christus die Ehre, weil er der Retter ist: Er war bereit, aus Liebe zu den Menschen sein Leben zu verschenken, durch seinen Tod und seine Auferweckung hat auch unser Leben Zukunft über den Tod hinaus.
Deshalb ist das Halleluja ein österliches Siegeslied, das besonders in der Osterzeit in vielen Liedern erklingt. Aber auch zu Weihnachten stimmen die Christen mit vielen unserer Weihnachtslieder in den Halleluja-Jubel der Engel, denn zu Weihnachten zeigt Gott den Anfang seiner Königsherrschaft in Jesus.
Wenn wir – (außerhalb der Fastenzeit) – in jeder Messe vor dem Evangelium das Halleluja singen, begleitet unser Ruf die Prozession mit dem Buch, aus dem das Evangelium verkündet wird. Wir ehren damit Christus, der im Wort der Heiligen Schrift da ist mitten unter uns. Durch den Gesang verbinden wir uns mit der himmlischen Liturgie.
Wir bringen damit zum Ausdruck: Wir gehören als Getaufte schon zu den Erlösten. Unter uns hat die Gottesherrschaft schon begonnen und sie wird immer neu unter uns lebendig, wenn wir die Botschaft des Evangeliums als Siegesbotschaft auch für unser Leben hören.
Quellenangabe:
Freilinger, Christoph (o.A.): Alphabet des Glaubens. Begriffe aus dem Bereich des gottesdienstlichen Feierns von A bis Z: Halleluja. In: Pfarre Linz-Antonius (Hrsg.): Antonius-Ruf. (leicht modifiziert)