Maria - JA zu Gott
Botschaft Gottes
Eine der wenigen Bibelstellen, die von Maria, der Mutter Jesu berichten, ist jene von der Botschaft des Engels Gabriel. Der Evangelist Lukas zeichnet hier ein sehr eindringliches, für uns gut fassbares Bild von der Gottesmutter: Maria, eine einfache Frau in Nazareth, verlobt mit dem Zimmermann Josef, bekommt von einem Boten Gottes eine unglaubliche Nachricht übermittelt: Sie soll ein Kind bekommen – und nicht irgendeines. Dieses Kind soll der Heiland Israels sein.
Mir geschehe, wie du gesagt hast…
Die Spontaneität, mit der Maria auf diese Nachricht reagiert, ist beeindruckend. Natürlich stellt sie sich Fragen, weiß zuerst nicht, was die Worte des Engels zu bedeuten haben. Dann aber gibt sie eine sehr klare Antwort: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
Maria lässt sich voll und ganz auf das ihr Angekündigte ein. Die Konsequenzen ihrer Entscheidung kennt sie nicht. Sie weiß noch nicht, wohin dieser Weg gehen wird, auf den Gott sie führt. Sie weiß noch nichts vom Lebensweg des Kindes, das sie erwarten soll. Dennoch vertraut sie, GLAUBT sie dem Wort, das sie in einer besonderen Erfahrung der Nähe Gottes hört.
Marias Antwort - sich Einlassen auf Gott
Diese Antwort Marias ist es, die uns die Mutter Jesu als ein großes Vorbild im Glauben vor Augen führt. Sie sagt Ja zu einem Weg, von dem sie noch nicht weiß, wohin er sie führen wird; und er wird sie auch unter das Kreuz führen. Sie lässt sich auf Gott ein, der nicht nur anfangen, sondern auch vollenden kann. Sie öffnet ihr Herz für Gott, lässt ihn ganz zu sich – und kann so glauben und vertrauen. So steht am Anfang der Menschwerdung Jesu – stellvertretend für uns alle – der Glaube der jungen Frau Maria in Nazareth.
Gott zeigt Initiative, und nimmt die Menschen mit
Bemerkenswert ist auch die Darstellung des Handelns Gottes. Dieses Handeln Gottes bleibt in der Erzählung des Lukas an erster Stelle. Das Bild vom Engel – vom Boten – verweist darauf, dass die Initiative bei Gott liegt. Er kommt zuallererst auf die Menschen zu und fordert sie zur Antwort heraus. Dennoch wird bewusst, dass Gott bei seinem Handeln den Menschen nicht umgeht. Er beteiligt ihn; er holt seine Zustimmung ein. Er setzt sich über die freie Willensentscheidung des Menschen nicht hinweg. Das ist charakteristisch für den Gott Israels, dem Maria begegnet.
Gott geht auf uns zu
Gott zeigt uns gegenüber die Initiative. Er spricht uns an. Er geht auf uns zu. Es liegt an uns, ihm gegenüber unser Herz zu öffnen. Es liegt an uns, Vertrauen und Glauben zu finden. Maria, die junge Frau aus Nazareth kann uns hier ein Beispiel sein. Sie hat uns vorgelebt, was VERTRAUEN IN GOTT wirklich bedeuten kann. Durch ihren Glauben, durch ihr Vertrauen in Gott, durch ihr „ja!“ wurde das möglich, was wir an Weihnachten feiern: Die Geburt Jesu.
(mh)