Symbole für den Heiligen Geist
Symbole für den Heiligen Geist gibt es mehrere: Neben dem wohl berühmtesten Bild der weißen Taube zählen auch Feuer und Wind zu den biblischen Bildern für den Geist Gottes.
Taube
Bereits in der Antike war die Taube ein Symbol der Liebe, des Friedens und der Sanftmut. Denn: Tauben haben keine Gallenblase. Daraus folgerten die Menschen, dass sie frei von Bitterem und Bösem seien. In der Bibel kommt die Taube bei der Taufe Jesu im Jordan vor. „Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.“ (Joh 1,32) Auch in der alttestamentlichen Geschichte der Sintflut spielt die Taube eine Rolle. Eine Taube kehrt mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zurück, nachdem Noah diese von der Arche zu einem Erkundungsflug ausgesandt hatte. „Da wusste Noach, dass das Wasser auf der Erde abgenommen hatte.“ (Gen 8,11) Die Taube gilt als Sinnbild der Versöhnung mit Gott.
Der Heilige Geist wird seit dem Konzil von Nicäa (325) in der katholischen Kirche als Taube dargestellt. Eine berühmte Darstellung einer Taube als Heiliger Geist in der christlichen Kunst ist von Gian Lorenzo Bernini. Für den Petersdom in Rom gestaltete der Barockkünstler das große Glasfensterbild mit einer Taube in der Mitte. In manch gotischen Kirchen ist in Deckengewölben ein sogenanntes Heiliggeistloch zu finden. Durch diese Öffnung wurde zu Pfingsten symbolisch eine Holztaube in die Kirche niedergelassen.
Feuer
„Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder“ (Apg 2,3), heißt es in der Apostelgeschichte. Feuer – ein Symbol für die Erleuchtung durch den Heiligen Geist sowie für das innere Feuer, das in den Jüngern brannte und sie voll zündender Begeisterung das Evangelium verkünden ließ. Der Funke ist übergesprungen. Feuer bringt zum Glühen, es setzt Energie frei. Und: Jemand kann „Feuer und Flamme“ für eine Sache sein, so wie die Apostel damals. Von ihrer Begeisterung haben sich auch andere anstecken lassen. Das war der Anfang – der „Geburtstag“ – der Kirche.
Wind
In der Pfingsterzählung wird die Herabkunft des Heiligen Geistes unter anderem so beschrieben: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“ (Apg 2,2) Die Apostel spürten den Wind des Geistes. Er setzt in Bewegung. Doch zeigt sich der Heilige Geist nicht nur in stürmischem Brausen, vielmehr offenbart sich die Stimme Gottes in verschiedenen Facetten. So bekundete beispielsweise der Prophet Elija, dass der Heilige Geist nicht im lauten Sturm daherkommt, sondern in leisem und sanftem Säuseln – fast schon überhörbar, trotzdem ist er da (1 Kön 19,12). In der Bibel ist darüber hinaus auch vom „Atem“ oder „(Wind-)Hauch“ die Rede. Frischer Wind tut gut. Er inspiriert zu Neuem und bringt Schwung für andere Perspektiven. Beflügelt durch die Kraft des Heiligen Geistes sind wir aufgefordert, „geistreich“ zu leben und zu handeln.
Wasser
Neben Feuer und Wind ist auch Wasser ein Sinnbild für das Wirken des Heiligen Geistes. Wasser gilt als lebensspendendes Elixier: Wo kein Wasser ist, ist auch kein Leben.
Siegel, Anzahlung & Unterpfand
Ähnlich wie bei einer Bestätigung einer Urkunde, ist es beim Heiligen Geist. Auch der Heilige Geist prägt und besiegelt: „In ihm [Christus] habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt“, betont der Epheserbrief (Eph 1,13). Beim Sakrament der Firmung, wo es heißt „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, wird bekräftigt, was in der Taufe zugesagt worden war – die Zusage, Gottes geliebtes Kind zu sein (Mk 1,11).
Zugleich gilt der Heilige Geist als Zusicherung für all das Kommende, was Gläubige noch erwarten dürfen.
Öl und Salbung
Einst wurden nur Könige, Priester und Propheten gesalbt. Als Kinder Gottes wird nun auch uns diese besondere Ehrung zuteil – uns, die wir zu Christus – dem „Gesalbten“ gehören".
Sprache
Schließlich wurden beim Pfingstereignis alle „vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ (Apg 2,4) Der Heilige Geist bewirkt Übereinkunft – trotz aller Verschiedenheit – und Menschen unterschiedlichster Herkunft verstehen einander.