Gabe des Rates
Die dritte Gabe ist der Rat. Er befähigt uns dazu, guten Rat anzunehmen, wenn wir spüren, dass wir unsicher sind bei ganz persönlichen Entscheidungen, wenn wir neben der Spur stehen oder auf eine falsche Fährte geraten sind und es besser wäre, uns anderen anzuvertrauen – und zwar Menschen, die uns nicht schonen und nur sagen, was wir gerne hören wollen, sondern die uns auch mal Unbequemes sagen und den Kopf waschen, wenn es nötig ist … und die diese Fähigkeit umgekehrt auch an uns schätzen. Umgekehrt bestärkt uns die Gabe des Rates nämlich auch dabei, unseren Mitmenschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie voll Empathie im Guten zu beraten, wenn gerade guter Rat teuer ist.
Der Rat ehrlicher und wahrhaftiger Wegbegleiter ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Die Menschen, die immer da sind, wenn es darauf ankommt. Die Menschen, die es ernst meinen mit uns und denen es um uns geht. Die Menschen, die uns die Augen öffnen, wenn wir gerade blind zu sein scheinen.
Ob wir nun Rat geben oder empfangen: Guter Rat schenkt Orientierung und schützt vor falschen oder überstürzten Entscheidungen – wir müssen in der oft lauten Welt offen und aufmerksam sein, um diese manchmal vielleicht recht leisen, beratenden Signale des Heiligen Geistes wahrzunehmen, zu entschlüsseln und auf sie zu reagieren. Denn auch wenn wir uns Rat und Unterstützung von anderen holen – die Entscheidung liegt letztlich bei uns selbst.