Geschichte der Pfarre St. Magdalena
Um 1110 ließ hier Gisela von Haselbach eine Kapelle errichten, die aus Anlass der Widmung für das Seelenheil ihres getöteten Sohnes die heilige Maria Magdalena als Patronin erhielt.
Zwischen 1163 und 1167 wurde die Kapelle auf Bitten Giselas durch Markgraf Otakar II. von Steyr dem Benediktinerkloster Garsten als Eigenkirche übergeben. Betreut wurde die kleine Kirche jedoch von der Mutterpfarre Tauersheim (= Steyregg) aus. Deren Pfarrer traten nach einem langwierigen Streit mit dem Kloster Garsten um die Rechte der Kirche anfangs des 13. Jahrhunderts für Haselbach in den Dienst des Abtes von Garsten. Da das Interesse des Klosters an den mit vielen Lasten verbundenen Patronatsrechten für Haselbach zurücktrat, verfügten die Inhaber der Herrschaft Steyregg de facto über die Kirche in St. Magdalena. Im Spätmittelalter löste sich der inzwischen um das Gotteshaus gebildete Sprengel von der Mutterpfarre Steyregg. Im Jahr 1383 wurde Haselbach zum ersten Mal als selbständige Pfarre bezeugt. Die Bezeichnung „Haselpekher Pfarre" tritt noch wiederholt in den Urkunden des 15. Jahrhunderts auf. Auch in den Passauer Matrikeln dieses Jahrhunderts wird Haselbach als Pfarre des Dekanates Freistadt ausgewiesen. Die Selbständigkeit ging aber im Zeitalter der Glaubensspaltung wieder verloren.
1523 verlieh das Stift Garsten das Patronat über Haselbach an Eberhard Marschalch von Reichenau, Pfleger von Steyr, der sich verpflichtete, hier einen Pfarrhof zu erbauen, 1550, nach Aussterben dieses Geschlechts, fielen Lehenschaft und Vogtei über die Kirche wieder an die Herrschaft von Steyregg, die 1581 in den Besitz der Jörger kam. Diese förderten die Lehre Luthers und stellten auch für Haselbach evangelische Prädikanten an. Von 1590-1620 wirkten mit Unterbrechungen protestantische Seelsorger in St. Magdalena. Als die Kirche anfangs des 17. Jahrhunderts unter dem Druck der Gegenreformation von den Jörgern abgetreten werden musste, erfolgte die Seelsorge zunächst von Reichenau, dann von Linz aus, das St. Magdalena bald als seine Filiale betrachtete.
Die Kirchenpatronin hatte inzwischen den Ortsnamen Haselbach verdrängt und seit dem 17. Jahrhundert wird der Ort allgemein St. Magdalena genannt.
Die unregelmäßige Versorgung mit Gottesdiensten veranlasste die Bewohner von St. Magdalena in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Eingaben an den Bischof und die Kaiserin Maria Theresia zwecks neuerlicher Verselbständigung, die aber ergebnislos blieben. Erst einer Vorstellung bei der Landeshauptmannschaft im Jahre 1783 war mehr Erfolg beschieden.
Noch im gleichen Jahr erbaute das Stift Garsten einen neuen Pfarrhof und setzte gegen Ende des Jahres 1783 einen Vikar in St. Magdalena ein. Damit war ein Schritt zur Verselbständigung getan, wenngleich der Rang einer Vollpfarre noch nicht erreicht wurde. Als Lokalkaplanei umschloss St. Magdalena die Orte St. Magdalena, Katzbach, Dornach und Furth.
Im Jahr 1784 schien die angestrebte Rangerhöhung im Zuge der josephinischen Pfarregulierung erreicht zu sein, denn laut Hofdekret vom 6.3.1784 war St. Magdalena als Pfarre vorgesehen. Diese Verfügung wurde aber nicht realisiert. Magdalena blieb bis zur Auflösung des Stiftes Garsten im Jahre 1787 mit diesem verbunden. Erst am 1.6.1858 wurde St. Magdalena wieder selbständige Pfarre. St. Magdalena, seit 1887 politische Gemeinde, wurde 1938 mit Linz vereinigt. Das Pfarrgebiet gehörte bis zur Gründung des Bistums Linz 1784 zur Diözese Passau. 1942 wurde es dem Stadtdekanat Linz zugeordnet; ab 1973 gehört es zum Dekanat Linz-Nord.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt St. Magdalena eine starken Zuzug. 1963 wurden daher die zur Pfarre St. Magdalena gehörigen Ortschaften Elmberg, Aufhof, Katzbach Dornach und Furth ausgegliedert. Die neue Koopertorexpositur Linz-Hl. Geist wurde 1968 zur eigenständigen Pfarre erhoben und erhielt eine eigene Pfarrkirche.
Heute zählt die Pfarre St. Magdalena mehr als 5000 Einwohner.
Mit 1. 1. 2023 wurde im Zuge von Strukturreformen in der Diözese von Bischof Manfred Scheuer die neue Pfarre Urfahr gegründet und St. Magdalena mit sieben anderen Pfarren als Pfarrgemeinde in diese eingegliedert. Die neue Bezeichnung lautet ab diesem Zeitpunkt Pfarrgemeinde Urfahr-St. Magdalena.