Baugeschichte der Kirche St. Magdalena
Wie bereits erwähnt, wurde sie um 1110 als Kapelle errichtet. Über die weiter bauliche Ausgestaltung der Kirche liegen leider nur geringe Nachrichten vor.
Vermutlich wurde die aus Holz oder Stein errichtete Kapelle Ende des 15. Jahrhunderts zu einer spätgotischen Kirche ausgebaut. Von diesem gotischen Bau ist heute noch das Mittelschiff mit Netzrippengewölbe erhalten, auch der Taufstein sowie die Madonna mit dem Kind stammen aus dieser Zeit. Der Anbau des ebenfalls gotischen Presbyteriums an das Mittelschiff dürfte jedoch, wie bei den Umbauarbeiten an der Kirche 1980/81 festgestellt wurde, erst etwas später erfolgt sein.
1692/93 nahm das Kloster Garsten weitgehende Verbesserungen an der Kirche vor, wozu auch die Gräfin Susanne Katherina Grundemann eine großzügige Spende von 1000 Gulden leistete.
Abt Anslem Angerer von Garsten (1663-1715) ließ den Turm und die Sakristei renovieren und die hölzerne Barkirche (Empore) durch ein Steingewölbe ersetzen.
1768 wurde der Kirchturm zu einem barocken Fassadenturm mit Zwiebelhelm umgestaltet. Die Entwürfe dazu stammen vom Linzer Baumeister Franz Xaver Krinner bzw. dem Linzer Maurermeister Johann Martin Strasser, der auch das Kirchendach neu gestaltete.
1769 errichtete Krinner noch ein Oratorium über der Sakristei.
1892 sollte auf Anordnung des Linzer Bischofs die Kirche erweitert werden. Die nicht zur Ausführung gelangten Pläne zeigen die Kirche im neugotischen Stil.
Erst 1913/14 kommt es zum Umbau der Kirche, wie sie uns bis 1981 bekannt war. Nach dem Entwurf von Matthäus Schlager wurden zwei Seitenschiffe an das Mittelschiff angefügt und ein Musikchor eingezogen.
Die Seitenschiffe wurden durch Spitzbogenöffnungen mit dem Mittelschiff verbunden; das nördliche Seitenschiff erhielt eine durchlaufende Empore. 1960 erfolgte die Innenrestaurierung der Kirche.
1981 entschloss sich die Pfarre zu einer neuerlichen Vergrößerung der Kirche, um sie so dem Bevölkerungszuwachs anzupassen.
Die Planung für den Umbau, der im Juni 1981 begonnen und genau ein Jahr später beendet wurde, stammt von Architekt Dipl.-Ing. Anton Zemann, Freistadt.
Die beiden Querschiffe wurden bei gleichbleibender Länge verbreitert: das nördliche um 2,75m, das südliche um 2,20m. Da die im südlichen Querschiff gelegene Sakristei in den Innenraum der Kirche miteinbezogen wurde, wurde eine neue an die Kirche angebaut. Die Empore im nördlichen Seitenschiff und der Musikchor aus dem Jahr 1914 wurden gänzlich entfernt. An ihre Stelle traten ein vergrößerter Musikchor und eine verkürzte Empore, die in gleicher Linie abschließen.
Im nördlichen Querschiff entstand eine Empore mit eigenem Stiegenaufgang. Erneuert wurden auch der Fußboden und die Bänke. Eine Fußbodenheizung wurde installiert. Im Anschluss an den Umbau erfolgten die Außenrenovierung der Kirche und die Umgestaltung des südlichen Kirchenplatzes.
1999 wurde der nördliche Kirchenplatz saniert und mit dem neu errichteten Ortsplatz verbunden.
2004 musste der Kirchturm saniert werden. Das Turmgebälk wurde ausgebessert, die Löcher im Turmhelm verlötet, das Ziffernblatt und die Zeiger der Turmuhr restauriert und die Fassade neu gestrichen. Das Turmkreuz wurde renoviert und bei der Glockenweihe wieder feierlich auf den Turm gesetzt. Danke den freiwilligen Arbeitern unter der Leitung von Baumeister Josef Prammer.
Die alten Glocken waren aus Stahl und ihr Klang zwar laut, aber nicht besonders schön. Gegossen wurden unsere neuen Glocken von der Firma Perner in Passau. Die künstlerische Gestaltung der Reliefs stammt vom Künstler Erwin Burgstaller aus Gallspach.
Die neuen Glocken tragen die Namen: Christus-Friedensglocke, Franziskusglocke, Marienglocke, Magdalenaglocke, Elfrideglocke und Bertholdglocke.
Sie sind auf die Töne a1, h1, cis2, d2, e2 und fis2 gestimmt.
Je nach Anlass kann das Geläute in Dur oder Moll erklingen.
Die Glocken wurden von Bischof Maximilian Aichern am Samstag, dem 23. April 2005 geweiht.