Dekanat Gaspoltshofen: Miteinander unterwegs zur neuen Pfarre
Nach den Dekanaten Schwanenstadt, Pettenbach und Ottensheim startete das Dekanat Gaspoltshofen am 12. Oktober 2024 den Umsetzungsprozess. Zum Dekanat gehören die Pfarren Aichkirchen, Aistersheim, Altenhof am Hausruck, Bachmanning, Gaspoltshofen, Geboltskirchen, Haag am Hausruck, Lambach, Meggenhofen, Neukirchen bei Lambach, Offenhausen, Pennewang, Stadl-Paura, Steinerkirchen am Innbach und Weibern. Um den Pfarrwerdungsprozess kümmert sich ein Kernteam, das von Claudia Hössinger, Florian Pfeiffer und Martin Brait begleitet wird. Zum Kernteam, das den Prozess leitet, gehören Dechant Johannes Blaschek, Projektkoordinator Andreas Hagler, Dekanats- und Projektsekretärin Ingrid Mayr, Abt Maximilian Neulinger, Erwin Wiesinger, Fritz Klinglmair, Brigitte Aigner, Martina Salfinger, Franz Reither und Gabriele Baumgartner.
Die Auftaktveranstaltung des Dekanats Gaspoltshofen im Stift Lambach mit etwa 110 Teilnehmer:innen startete mit einem gemütlichen Ankommen bei Kaffee und Kuchen. Nach der Begrüßung durch den Hausherren Abt Maximilian Neulinger und Dechant Johannes Blaschek stellte sich das Kernteam vor. Beim anschließenden spirituellen Impuls wurden die Pfarr-Kerzen der Visitationswoche wieder entzündet. Die Kerzen wurden zusammen mit mitgebrachten Brotkörben auf einen Tisch gestellt.
Dechant Johannes Blaschek freutesich über dieStartveranstaltung, die einen Weg einleitete, der alle Pfarrgemeinden weiter zusammenführt, sie aber nicht in ihrer Eigenständigkeit beschneidet. „Wir haben uns zuversichtlich auf den Weg gemacht, alle sind guten Willens und haben enorme Fähigkeiten“, so der Dechant. Das tragende Fundament des Glaubens sei zu spüren, dennoch stehen große Herausforderungen bevor. In manchen Gegenden herrsche ein zutiefst ländliches Erscheinungsbild der Kirche. Dem gegenüber stehe ein in manchen Regionen sehr städtisch ausgeprägtes Sozialgefüge und Erscheinungsbild der Kirche und auch spirituell sei die Bandbreite groß. Wieviel Gemeinsames es geben wird und wieviel Verschiedenartiges bleiben muss, werde sich zeigen, so Blaschek.
Andreas Hagler, Projektkoordinator empfand die Startveranstaltung als bewussten Start in die Zukunft. Man müsse aus Gewohntem aussteigen, Veränderungen zulassen und gleichzeitig eine Zusammenarbeit aufbauen und fördern, so Hagler. Dabei gelte es die Eigenständigkeit der Pfarrgemeinden und ihre Traditionen zu bewahren: Es gebe ländlich und städtisch geprägte Regionen sowie Diözesanpfarren und Stiftspfarren. Das Verbindende sei die froh machende Botschaft Jesu wie beim Feiern gemeinsamer Gottesdienste. Bei der Startveranstaltung war eine positive Aufbruchstimmung spürbar.
Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Territorialreform der Diözese Linz, betonte, man wolle die Grundfunktionen von Kirche (Verkündigung, Liturgie, Caritas und Gemeinschaft) sicherstellen. Dazu brauche es die Solidarität über die bisherigen Pfarrgrenzen hinaus. Die Neustrukturierung wurde durch die vielen gesellschaftlichen Veränderungen und durch die geänderten Rahmenbedingungen in und außerhalb der Kirche erforderlich. Personelle, finanzielle und inhaltliche Faktoren bräuchten neue Strukturierungen, um in Zukunft den Auftrag der Kirche für diese Welt wahrzunehmen. Schachinger bedankte sich für all das, was bisher geleistet wurde, und für das vielfältige Engagement, vor allem der unzähligen Ehrenamtlichen.
Irmgard Lehner, Leiterin des Fachbereichs „Seelsorger:innen in Pfarren“ sprach den Teilnehmer:innen der Startveranstaltung Mut für den kommenden Weg zu. Die neue Pfarrstruktur sei keinesfalls nur eine kosmetische Operation mit ein paar neuen Begriffen und Namen, sondern stelle einen wirklichen Zukunftsweg dar. Die neue Pfarre baue dabei auf einem gemeinschaftlichen Leitungsmodell auf – sowohl auf der Pfarrebene im Pfarrvorstand als auch auf der Pfarrgemeindeebene mit der Leitung durch Seelsorgeteams. Auch die Rollen der Haupt- und Ehrenamtlichen würden sich verändern, so Lehner. Die Pfarrgemeinden seien weiterhin Orte, an denen sich Christ:innen versammeln, Liturgie feiern, den Glauben verkünden, Nächstenhilfe leisten und eine Gemeinschaft bilden. Damit dies gelingen könne, sei die Frage nach dem Auftrag der Kirche in der Gegenwart zu stellen: „Wozu sind wir eigentlich da? Was braucht die Welt und was brauchen die Menschen an Seelsorge und wie bewerkstelligen wir das in Zukunft gemeinsam?“ Die Kirche sei ein „Werkzeug“ des Heils für die Menschen, so Lehner. Auch mit den neuen Arbeitsstrukturen entstehe ein neues Werkzeug – alte „Werkzeuge“ bzw. Strukturen müsse man möglicherweise herrichten und manche entsorgen oder ins Museum bringen. „Mit dem neuen Weg der Pfarrstruktur setzen wir einen mutigen und kraftvollen Schritt, damit es auch in Zukunft pastorale Orte nahe bei den Menschen gibt, wo Christ:in-Sein gelebt und kennengelernt werden kann, wo in der Spur Jesu gefeiert und das Evangelium erfahrbar wird“, so Lehner.