"zum:verGEHEN:erinnern"
gegen das VERGESSEN – Projektbeschreibung
Als Katholische Jugend ist uns das Eintreten für Gewaltfreiheit und gegen jeglichen Extremismus wichtig, deshalb möchten wir an dieses VerGEHEN erinnern und der Opfer gedenken.
zum verGEHEN -Historische Fakten
„Der Zug bot ein Bild des Grauens, wie die ausgemergelten Gestalten dahinwankten…“, berichtet die Pfarrchronik Weyer über den Todesmarsch ungarischer Juden. Der Todesmarsch diente zur „Evakuierung“ der an der Front eingesetzten Zwangsarbeiter. Kein Häftling durfte lebend in die Hände der rasch vorrückenden Roten Armee fallen! Aus diesem Grund wurden im März und April 1945 tausende jüdische Zwangsarbeiter vom Burgenland nach Mauthausen getrieben. Eine Route führte vom Südburgenland über Graz, Eisenerz und weiter durchs Ennstal und Steyr. Ein Zitat aus der Pfarrchronik Garsten beschreibt das Grauen folgendermaßen: „Sie wurden in einem unbeschreiblichen Zustand auf der Straße nach Steyr getrieben; langsam können sie sich nur fortbewegen, voll Hunger und übermüdet; Gras, Schnecken und was ihnen halt unterkommt suchen sie und essen es mit Gier; viele bleiben liegen, werden aber wieder aufgetrieben mit Schlägen und Tritten; wer gar nicht mehr weiterkommt, wird einfach erledigt, mit dem Gewehrkolben oder mit Fußtritten oder Genickschuss und dann in die Enns geworfen. Niemand darf ihnen etwas geben…“ (Zitate entnommen von Mauthausen Komitee Steyr)
erFORSCHEN – Ergänzung des Gedenkraumes
Als 72h-Projekt hat die katholische Jugend 2008 im Keller der alten Küchenbaracke des KZ Außenlagers Ternberg einen Gedenkraum eingerichtet, der den Opfern und der Zeit des Kraftwerksbaus unter den Nationalsozialisten gedenkt.
Mit diesem Projekt erweitern wir den Gedenkraum um ein Mahnmal, das an den Todesmarsch der ungarischen Juden durch das Ennstal erinnert, dafür haben wir mit Jugendlichen aus der Region ortsbezogene Informationen recherchiert und ZeitzeugInnengespräche geführt.
erFAHREN – Weg markieren
Innerhalb dieses Projektes wurde eine Gruppe von Holzstipfel gebaut, die den Weg markieren. Im Projektzeitraum von April bis Oktober 2015 standen diese Stipfel entlang der Eisenbundesstraße 115 und regten Vorbeikommende zum Nachdenken und Nachfragen an.
Die Holzstipfel wandern symbolisch den Weg der Todesmärsche entlang. Dafür arbeiteten 5 Schüler der Holz/Bau Gruppe der Polytechnischen Schule Großraming mit ihrem Lehrer Gerhard Garstenauer an der Umsetzung.