Das war der KMB-Männertag
Als diözesaner Gast der KMB überbrachte Ing. Peter Riegl Grußworte. Unser Referent, Prof. Dr. Martin Dürnberger, in Maria Neustift geboren und aufgewachsen, unterrichtet an der Paris Lodron Universität Salzburg Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie und leitet seit 2015 die Salzburger Hochschulwochen. Er versteht es vorbildlich, exzellent zu referieren und Inhalte allgemein verständlich und lebendig zu vermitteln.
Der erste Teil des Referats “Nahe bei den Menschen – Kirche mitgestalten” widmete sich der Frage “Was bewegt Menschen heute?” Was prägt unsere Gegenwart, welche Sorgen, Nöte, Hoffnungen und Freuden zeichnen unsere Zeit aus?
Eigene Wahrnehmungen des Referenten und Erkenntnisse des Soziologen Hartmut Rosa geben tiefgreifende Einblicke in die Arbeits- und Freizeitwelt der Menschen von heute. Wir leben in einer Gesellschaft, die sich nur dynamisch stabilisiert, also des permanenten Wachstums und der Beschleunigung bedarf, um sich selbst zu erhalten. Beschleunigungseffekte, Optimierungsdruck, Hamsterrad, … – die Hoffnungen werden brüchig. Andererseits geht der Trend zur permanenten Selbstoptimierung für ein besseres Ich.
Der zweite Teil – was kann Kirche tun, um nah bei den Menschen und nah beim Evangelium zu sein – mehr noch: Was können wir selbst als Kirche, als Pfarre tun? Wie können wir inmitten dieser Sorgen, Nöte, Hoffnungen und Visionen als Kirche das Evangelium Christi leben?
Kirche soll tun, was Christus getan hat. Kirche ist verstehbar als Gemeinschaft der …
- Erinnerung daran, dass Leben Geschenk ist (und keine große to do-Liste, die ab- und weggearbeitet werden muss) und Geschenk werden soll
- Erinnerung daran, dass man mehr ist als das, was man geleistet hat oder einem missglückt ist
- Erinnerung daran, dass Wesentliches unverfügbar ist
Der Heilige Ignatius von Loyola gibt bereits 1555 den Rat:
„Ich glaube, Sie sollten sich dazu entscheiden, das zu tun, was Sie sanft (in Ruhe) tun können. Um den Rest sollen Sie keinen Kummer haben, sondern der göttlichen Vorsehung das lassen, was die Ihre nicht vorzusehen vermag. …“
In kleinen Gesprächskreisen wurde angeregt, sich über das im Vortrag Beschriebene auseinander zu setzen. Eine lebhafte, gedeihliche allgemeine Diskussion ließ den Männertag gut ausklingen.
Ein kleines regionales „Danke“ an Martin Dürnberger und Peter Riegl