"Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen
Eine „etwas andere“ Eröffnung als bei Vernissagen üblich:
So erklärt die Moderatorin des Abends Dr.in Christine Haiden die Idee, ein Interview mit dem Künstler zu führen anstatt eine Rede über ihn zu halten.
Sie fragt den Künstler Architekt DI Hans Georg Lieblvorerst nach seinen Thesen.
Er habe Thesen in viele verschiedene Richtungen, Thesen aus der Bibel und Thesen aus dem Leben.
Interessant und spannend erklärt der Künstler den Titel der Ausstellung:
Das Gehörn des Stiers, das sind die zwei Seiten in uns, aus der Vereinigung der beiden Hörner ergibt sich die Mitte – das Gehirn.
Der Künstler ist ein Beobachter, der in seiner Rocktasche immer einen Block und eine Kohlestift hat, Skizzen vor Ort macht, die er zu Hause fertigstellt.
Die Moderatorin fragt ihn nach seinem Bezug zu Martin Luther. Den Künstler beeindruckt an Luther, dass dieser die Bibel in die Mitte stellt, dass es trotz aller Kämpfe und Auswüchse nach Luther auch Vielfalt gibt.
Hans Georg Liebl erklärt die Bilder mit einer ganz eigenen Sichtweise.
„Das Weiße, die Stellen zwischen der Malerei, das bedeutet Stärke und Kraft!“
Ernsthaft, aber auch ironisch und humorvoll, „ ein bisschen wie Chagall“, so deutet Christine Haiden die Bilder der Ausstellung.
Und ihr charmanter Rat an die Ausstellungsbesucher/innen:
„Konzentrieren Sie sich auf das Weiße. Wenn Sie daneben auch noch etwas sehen, dann sind das die Bilder von Hans Georg Liebl!“
Severin Jungwirth begleitet den Abend musikalisch mit Erik Satie und Edvard Grieg.
Die Mitglieder der beiden Bildungswerke versorgten die Gäste mit Speis und Trank – ein Dankeschön für die beeindruckende Veranstaltung!
Text: Ingrid Neundlinger
Bilder: Max Neundlinger