Sommerpilgern 2021 im oberen Waldviertel
Unter dem Motto: "Traumpilgertage" sind wir (insgesamt 18 Personen) am Donnerstag den 23.08. mit PKW-Fahrgemeinschaften nach Hoheneich bei Gmünd gefahren und haben in der dortigen Wallfahrtskirche unsere sommerliche Pilger-Wanderung begonnen.
Über Schrems und durch das Hochmoor mit der imposanten Aussichtsplattform "Himmelsstiege" sind wir durch Moor, Wald und Feld und durch kleine Weiler über Alfang-Amaliendorf nach Heidenreichstein gewandert.
Der Impulstext des ersten Tages war die Berufung des Samuels durch einen Traum: ".......wenn der Herr dich ruft, dann antworte: Rede, HERR, dein Diener hört!" (1. Sam. 3, 1-11)
Wir beschäftigten uns mit den Fragen, ob ich schon einmal einen Anruf Gottes gespürt habe, wie ich darauf reagiert habe, ob ich mich auf Träume/Visionen einlasse.........
Abends wurden wir bestens versorgt im Gasthaus "Kirchenwirt" in Waidhofen/Thaya, wo wir auch übernachteten.
Am Freitag den 20.08. gings mit dem Öffi-Bus wieder zurück nach Heidenreichstein, dann durch schönen Wald, vorbei am großen und wunderschönen Winklauerteich über Artholz, Buchbach und Brunn nach Waidhofen.
Der Impuls dieses Tages war die Geschichte der Deutung der Träume des ägyptischen Pharao durch den Hebräer Josef (Gen. 41, 1-36). Uns beschäftigte die Frage, ob die "fetten Jahre" für uns auf Grund der Klimakrise vorbei sind und ob wir genug für die "mageren Jahre" vorgesort haben: "...der Pharao möge handeln....er lasse Vorräte sammeln und speichern....dann wird das Land nicht zugrunde gehen!"
Nach einer weiteren Nacht beim "Kirchenwirt" in Waidhofen - er und sein Team haben uns wirklich vorzüglich versorgt - ging es am Samstag den 21.08. über den sogenannten Predigtstuhl, einer mystischen Felsformation auf einer Anhöhe im Wald zwischen Waidhofen und Wienings, durch viel Wald und zum Schluss auf freien Feldwegen mit guter Weitsicht nach Raabs an der Thaya. Thema dieses Tages war der Traum von Martin Luther King, des amerikanischen Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers, den er in seiner berühmten Rede im August 1963 formuliert hat: "...ich habe den Traum, dass die Kinder früherer Sklaven und die Kinder früherer Sklavenhalter brüderlich an einem Tisch sitzen können, ....dass wir eines Tages in einem Land leben werden, in dem die Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe (Abstammung, Religion etc.), sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden, ....mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu leben und zusammen für die Freiheit aufzustehen im Wissen, dass wir eines Tages frei sein werden!"
Wir haben uns darüber unterhalten, ob wir den gegenwärtigen rassistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen entschieden genug entgegen treten, ob wir für Freiheit Gleichberechtigung und Demokratie einstehen.
Den vierten Tag unserer Pilgerwanderung haben wir begonnen mit einem wunderbaren Segensgebet:
Der Herr segne deine Augen, dass sie den Horizont nicht meiden,
....er segne Wolken, Vögel, Mücken und die Winde:
sie sollen dich tragen und erheben und immer weiter
vorwärts gehen lassen in die Weite....
Gott segne deine Schritte, die zögerlichen und mutigen.
Was immer dir entgegen kommt:
Es soll GESEGNET sein!
An diesem Tag ging es auf wunderbaren Waldwegen entlang der Thaya zur Burgruine Kollmitzberg und weiter in teilweise steilem Gelände bis zur Ortschaft Eibenstein, wo wir mittags einkehrten, und schließlich nach Drosendorf an der Thaya.
Die "Traumgeschichte" des Tages war der Traum des Josef, in dem er erfährt, dass Maria ein Kind erwartet, das vom Heiligen Geist ist, und in dem er aufgefordert wird, Maria nicht zu verlassen, sondern bei ihr zu bleiben (Mt. 1, 18-25). ......wie gehe ich mit überraschenden und meine Pläne durchkreuzenden Nachrichten um....kann ich sie annehmen, auch wenn sie mir nicht in mein Konzept passen....?
Das wunderbare alte Zentrum von Drosendorf und dessen gut erhaltene Befestigungsmauern faszinierten uns!
Am letzten Tag, Montag dem 23.08. hatten wir nur mehr rund 11km bis zum Stift Geras, zu unserem Pilgerziel, zu gehen.
Bereits zu Mittag gelangten wir bei der imposanten Klosteranlage an, besichtigten die große, barocke Kirche und weil das Wetter so schön war, hielten wir unsere Abschlussandacht im wunderbaren Garten des Klosters.
Der Traum des jungen Königs Salomo, in dem er Gott um die Gaben der Weisheit und Einsicht bittet (1. Kön. 3, 5-15) war unsere abschließende "Traumgeschichte": ....was wünsche ich mir für mein Leben....was brauche ich wirklich, um ein gutes und erfülltes Leben führen zu können?
Dankbar für die Tage in der wunderbaren Natur, für die gute Gemeinschaft, für den guten, unfallfreien Verlauf unserer Pilgerwanderung.....fuhren wir zurück nach Hause:
Wir werden noch lange von diesen erfüllten Tagen "träumen"!
[lk]