Weihnachten als "Kleinereignis"...
Gesegnete Weihnachten!
Wieder ein Jahr vergangen. Alle Jahre wieder, begegnet uns in den Einkaufstempeln und in den Straßen Weihnachten als „Großereignis“.
Dabei ist Weihnachten von seinem Ursprung her eigentlich als „Kleinereignis“ angelegt. Damals in Bethlehem hat dieses Ereignis ganz klein begonnen. Den Hirten, die sich aufmachen zu diesem Wunder der Heiligen Nacht, wird gesagt, wonach sie Ausschau halten sollen: „Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ (Lk 2,12)
Nicht nach einem großen Herrscher, wie man vielleicht erwarten würde, sollen sie Ausschau halten, sondern nach einem kleinen Kind in einer Futter-Krippe!
Weihnachten finden wir nicht im Großen, sondern im Kleinen, im Unscheinbaren, im Alltäglichen.
Um das Heilsgeschehen von Weihnachten im eigenen Leben zu entdecken, mag es ratsam sein, den Blick auf das Kleine zu richten.
Was heißt dies aber nun für uns, wenn wir uns auf das Fest der Menschwerdung Gottes vorbereiten? Wie und wo wird Gott heute Mensch? Wo finde ich heute Gott? Begeben wir uns auf Spurensuche:
Gott finde ich im Kleinen, weniger im Großen.
Gott finde ich mehr in der Langsamkeit, weniger in der Schnelllebigkeit.
Gott finde ich eher, wo ich mich nicht treiben lasse von den Erwartungen anderer oder von vermeintlich inneren Ansprüchen, die sich in mir eingenistet haben, die mich aber mir selber fremd machen.
Gott finde ich in der Begegnung mit dem Einzelnen, weniger im Aufgehen und Mitschwimmen in der Masse.
Gott finde ich weniger in den äußerlichen Dingen als vielmehr in meinem Innersten. Dort in meinem Innersten, wo ich dann und wann Gottes Stimme spüre, wenn es still ist um mich herum.
Weihnachten lädt uns ein, uns zu öffnen für Gott, wieder neu Ausschau zu halten nach Gott.
Spüren wir Gott nach in den kleinen Dingen des Lebens und in unserm Innern, wo Gott auch heute und zu allen Zeiten Mensch wird.
Mögen wir fündig werden auf unserer Spurensuche nach den weihnachtlichen „Kleinereignissen“, die unser Leben für uns bereit hält.
Das wünsche ich uns allen,
Ihr/euer Christian Hein, Leiter des Seelsorgezentrums Lichtenberg