Ostermontag: Emmaus 2020
Liebe Mitchristen und Pilgerinteressierte!
Da heuer wegen der Corona-Pandemie das Gehen in einer größeren Gruppe nicht gestattet ist, können wir den Emmausgang am Ostermontag-Morgen nicht wie gewohnt durchführen.
Wir schlagen daher vor, dass jede/r der mag, allein oder mit Angehörigen aus seinem/ihren Haushalt einen "privaten" Emmausgang macht; dafür haben wir einen Vorschlag für die inhaltliche Gestaltung ausgearbeitet - siehe dazu weiter unten.
Das Ziel eines solchen Emmausganges soll man individuell wählen (z.B. Gis, Koglerauer-Spitz, oder auch jeden anderen passenden Platz in der Umgebung von Lichtenberg) - es sollen aber jedenfalls keine Gruppen entstehen und falls man sich trifft, bitte den gebotenen Abstand einhalten (man kann sich ja zuwinken ? )!
Wer mag, kann uns Fotos von seinem/ihrem Emmausgang zukommen lassen - wir versuchen daraus ein "Emmaus-Mosaik" zu gestalten und auf diese Weise doch wieder ein wenig zusammen zu rücken!
Die unten stehenden Emmausgang-Impulse können auch auf youtube angehört werden unter "Emmausgang 2020 Lichtenberg" findet man insgesamt 5 Beiträge (Einführung und 4 Impulse)!
Zu diesen youtube-Impulsen kommt man mit diesem LINK.
Euch allen ein frohes Osterfest, einen stimmungsvollen Emmaus-Gang und hoffentlich bald ein Wiedersehen, bei dem wir auch auch wieder nahe kommen dürfen!
Inge und Ludwig Kreil
Emmaus-Gang 2020
(Impulse fürs – wegen der Corona-Epidemie – getrennte Unterwegs-Sein
ausgearbeitet von Elisabeth Bierma, Inge und Ludwig Kreil)
I) Zum Aufbruch:
Herzliche Willkommen zu unserem etwas anderen Emmaus-Gang 2020!
Wir laden ein, diesen Weg zur gewohnten Zeit am frühen Morgen allein, zu zweit zu Dritt ….mit Haushaltsangehörigen zu gehen.
Wir fühlen uns durch den Glauben an die Auferstehung miteinander verbunden und machen uns auf mit den Jüngern von Emmaus. Auch ihr Leben ist aus den Fugen geraten, Pläne wurden durchkreuzt und Hoffnungen enttäuscht.
Auch wir befinden uns derzeit in einer schwierigen Siuation: auch unsere Pläne wurden über den Haufen geworfen und wir wissen nicht wirklich genau, wie es weitergeht.
Bitten wir Gott um sein Mit-Gehen auf diesem Weg, so wie er die Emmausjünger begleitet hat.
Lesung: Beginnen wir mit dem ersten Teil der Emmaus-Geschichte (Lk. 24, 13 - 27)
Die Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus
13 Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. [1] 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. 16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.
17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen 18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. 20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.
25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. 26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So wie die zwei Emmaus-Jünger machen wir uns ebenfalls auf den Weg – heute vielleicht ebenfalls nur zu zweit oder gar alleine!
Wir brechen auf, damit möglicherweise auch in unserem Leben etwas Neues aufbrechen, kann. Vielleicht erkenne ich gerade in dieser schwierigen Zeit, was wirklich wichtig für mich ist und was ich nicht oder nicht mehr brauchen und was ich daher zurücklassen oder loslassen sollten.
II) Impuls – Unterwegs (z.B. bei eier Kapelle, einem schönen Aussichtspunkt, …...)
Die beiden Emmausjünger haben in der Nachfolge Jesu etwas eingeübt, was sie beibehalen: „Sie sprachen miteinander über alles, was sich ereignet hatte“.
Sie sind keine Einzelkämpfer, sie reden miteinander über alles, was vorgefallen ist. Sie haben den Mut, gemeinsam auch das Dunkle, Unangenehme anzuschauen und sich auszusprechen.
Bei sich selbst behaltene Trauer, Wut, Enttäuschung macht einsam und bitter; es macht krank und wer alles in sich hineinfrisst, kränkt oft auch andere.
Es tut gut Menschen zu haben, mit denen ich über alles reden kann, es tut gut, nicht allein untewegs zu sein.
IMPULS: In Zeiten der „sozialen Distanzierung“ kann ich nur mit wenigen Menschen unmittelbar und persönlich sprechen.
Aber es ist vielleicht jetzt Gelegenheit darüber nachzudenken, in welchen Beziehungen es eventuell ein klärendes Gespräch, eine Entschuldigung oder ein verständnisvolles Zuhören braucht – ich kann mir vornehmen dies nachzuholen, sobald es wieder möglich sein wird.
Lied: „Oh Lord hear my prayer“ (https://www.youtube.com/watch?v=f51n-yb11dY)
III) An verschiedenen Zielen z.B. Kreuz auf der Gis, am Koglerauer-Spitz, oder Marterl mit Bankerl in der Gegend, bzw. überhaupt andere Ziele im passenden Gehradius – es sollen nicht alle dieselben Ziele wählen!
Lesung: Fortsetzung der Emmaus-Geschichte (Lk. 24, 28 - 35)
28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. 32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
Auf dem Weg nach Emmaus:
Auf dem Weg nach Emmaus ist den beiden Jüngern der Auferstandene erschienen
und geht mit ihnen. Er zeigt ihnen ein großes Geheimnis:
ER HÖRT EINFACH ZU – so einfach ist das!
Er lässt sie nicht allein mit ihren Fragen und Zweifeln, ihrer Verzagtheit,
ihrem Seelenschmerz – ER GEHT EINFACH MIT IHNEN !
Er stärkt ihren Glauben, hilft ihnen auf die Beine, geht mit ihnen nach Hause.
Sie laden ihn zum Bleiben ein und beim Brotbrechen erkennen sie ihn.
Noch am selben Abend kehren sie nach Jerusalem zurück
und erfahren dort von den anderen Jüngern, dass der AUFERSTANDENE
auch bei ihnen gewesen ist.
Der Rückweg in der Nacht war ihnen wie eine zweite Auferstehung;
diese Auferstehung soll sich täglich und überall wiederholen!
Zu dieser Auferstehung sind auch wir berufen – ER ist immer mit uns auf dem Weg,
er lässt uns nicht allein.
Auf IHN und seine LIEBE könne wir vertrauen – so ist der Weg nach Emmaus
auch unser Weg!
Lied: „Wir wollen alle fröhlich sein“ (GL 326) https://www.youtube.com/watch?v=W3tbG0kUQt8
IV) Abschluss/Segensgebet nach der Rückkehr
Geh unter der Gnade (https://www.youtube.com/watch?v=PiErSQ6blH0)
Osterbitte
(von Karl Friedrich Mezger)
Komm, du helle Ostersonne,
Brich hervor mit deinem Glanz,
Füll mit hoher Luft und Wonne
Unser Herz und Leben ganz!
Laß dein Licht die Nacht durchdringen,
Die den Geist gefangen hält,
Daß wir neu empor uns schwingen
Aus dem dunklen Grab der Welt!
Treibe alles finstre Wesen
Aus der kranken Seele fort;
Laß sie gänzlich neu genesen,
Führ sie in den Friedensport!
Fröhlich laß uns wi
eder singen!
Nach der langen, bangen Nacht
Laßt uns Dank dem Schöpfer bringen,
Rühmen seine Wundermacht!
Das Oster-Frühstück nach Rückkehr liebevoll mitplanen, das gehört einfach auch dazu!
FROHE OSTERN
Bilder von "individuellen" Oster- und Emmausgänger*innen: {zu den Bildern}