Den unfassbaren Bildern, die derzeit täglich auf den Bildschirmen das Leid der Menschen in der Ukraine vor Augen führen stehen die Gemälde der in Amerika geborenen Künstlerin Mary Fernety gegenüber. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Musiker Christoph Herndler lebt und arbeitet sie in Gaspoltshofen. „Burying Flowers“ – begrabene Blumen ist der Titel der Ausstellung, die mit dem Aschermittwochgottesdienst in der ansonst bilderlosen Kirche in St. Franziskus eröffnet wurde. Alte, vor allem indische Blumenstoffmuster sind der Ausgangspunkt dieser mit großer Genauigkeit immer wieder übermalten Bilder. Die Farbpalette ist sehr reduziert und mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Neues entsteht, das die Ursprünge noch erkennen lässt - ein dynamischer Vorgang, eine Metamorphose als Metapher für die christliche Auferstehungshoffnung.
Kunst als Gegenentwurf zu uneingeschränkter, unkontrollierter politischer Macht, als Protest und tiefster Ausdruck menschlicher Schöpfungskraft, als Brückenbauerin über Brüche und Gräben, die wir derzeit verstärkt erleben, waren die Gedanken, an diesem berührenden Abend, musikalisch begleitet vom Chor Septakkord. Der Ausklang bei „Wasser und Brot“ ermöglichte noch viele Gespräche. Die Kunstwerke sind bis Pfingstmontag in der Kirche zu sehen.
Anton A. Achleitner – Pfarrmoderator und zusammen mit Elisabeth Reichmayr Kurator der Ausstellung