Kirchenraum in der Fabrikshalle
Die schönen gusseisernen Säulen, die hohen Fenster und der neugeschaffene Lichtdom mit dementsprechend viel Licht geben dem Kirchenraum eine unverwechselbare Atmosphäre. Er ist als Einheitsraum angelegt, der auf das Wesentliche hin konzentriert: den Ambo als Tisch des Wortes und den Altar als Tisch der Gedächtnisfeier des Ostermysteriums.
Die mobile Bestuhlung kann unterschiedlich angeordnet werden, wodurch die in diesem Raum handelnde Gemeinde einen beachtlichen Freiraum gewinnt. Eine innere Schale aus Metall und Glas schafft eine Art „Kreuzgang“. An den Seitenwänden sind die 8 Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu zu lesen. Die Wände können bei größerem Platzbedarf geöffnet werden. Die Raumecken und der Eingangsbereich sind mit Glasbausteinen ausgebildet. So sind würdevolle Orte für die persönliche Andacht entstanden.
Künstlerische Gestaltung und Einrichtung
Bernhard Schremmer: Altar, Ambo, Tabernakel, „Aussprache“
Der Kirchenraum betont die Versammlung der Gemeinde um den Altar. Beim Entwurd des schlichten Altartisches aus Ahornholz, bei dem die Tischfüße in die vier Himmelsrichtungen zeigen, ließ sich Schremmer von Lukas 13,29 anregen: „Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.“
Der Ambo signalisiert Dialog, nicht Monolog. Er kann verschiedenen Körpergrößen angepaßt werden. Kinder ernst nehmen, wenn sie etwas zu sagen haben! Die Stufe erinnert an Nehemia 8,5: „ Vor dem ganzen Volk öffnete Esra das Buch. Denn er stand höher als das ganze Volk. Als er es öfnnete, stand das ganze Volk auf.“ (Lesung aus der Liturgie der Kirchweihe)
Der Tabernakel ist an zwei Stahlseilen abgehängt. Sie verweisen in die Unenendlichkeit. Die Vorderseite ist analog zu den beiden Kirchenportalen ausgeführt, nur negativ: in der Mitte Glas, die Seitenflügel Metall mit je einem Kreuz. „Christus als Herz der Marterie.“ (Teilhard de Chardin)
Der Ort der Versöhnung auf Rädern und dem Umstand Rechnung tragend, dass die Menschen heute eine Aussprache im Gegensatz zur Ohrenbeichte früherer Zeiten bevorzugen.
Gerhard Müllner Bulart: Blei, Holz, Ölfarbe
Ein Gemälde, das den Blick konzentriert. Blei ist ein weiches, fließendes Material wie Stoff. Die Farbe Rot läßt an das Blut denken, aber auch an Feuer und Leidenschaft. Im Gegensatz zu traditionellen Tafelbildern verfolgt der Künstler mit diesem Werk allerdings von sich aus keine bestimmte Absicht. Das Absichtslose ermöglicht Entfaltung und spirituelle Einsicht.
Unbekannter Meister des 18. Jahrhunderts: Ecce Homo
Christus vor Pilatus. Vgl. Johannesevangelium im Kapitel 18
Lydia Roppolt: Mariae Verkündigung
Öl/Spanplatte, 320 x 194 cm und Goldrahmen
Peter Huemer: „Marcel Callo“
„Diese Nummer - Registrienummer. Die sichtbar gemachte Bürokratie des Todes - diese Pranke der Nummer, isoliert stehend, aggressiv, brutal, menschenverachtend, die Gewalt, die Willkür, mundtot gemacht, erdrückt - schwarze Balken, Dagegen steht der frei Blick Marcel Callo’s. In einer anderen physischen und psychischen Präsenz.“
Christoph Fuchs: "Die 7 letzten Worte"
7 Objekte aus Metall zu den sieben letzten Worten des Erlösers am Kreuz.