Kraniche. 500.
Handgefaltet. Keiner gleicht dem anderen.
Jeder ein Unikat.
Jeder unverwechselbar, einzigartig.
Wie wir Menschen. Jede/jeder unverwechselbar einzigartig.
Es gibt die Erzählung aus Japan, als ein krebskranker Mensch gefragt wurde, was ihm helfen könnte: 1000 Kraniche, dann werde er gesunden. Beim 999. Kranich verstarb er.
Gesunden. Heil werden.
Wer ist gesund? 100 %?
Gibt es sie, diese ganz gesunden Menschen?
Hat nicht jede/jeder von uns seine Schwachstellen, „Maukerl“ in mühlviertlerisch genannt, mit denen es gilt zu leben?
Machen uns nicht gerade diese „Maukerl“ - so unangenehm sie manchmal sind – menschlicher, liebenswerter, nachsichtiger, mitfühlender?
Verweisen uns nicht gerade diese „Maukerl“ auf unsere Vergänglichkeit und zeigen uns, wie kostbar doch die Tage sind?
Gesunden. Heil werden.
Heil werden. Ganz werden. Ganz lebensfähig werden.
Eintauchen in die jeweils mögliche Lebendigkeit.
Sich einlassen auf das jeweils mögliche Leben.
Seine eigene Lebensspur ziehen.
Die Qualität des Tages leben.
Jeder Tag hat seine eigene, unverwechselbare.
Denn jeder Tag ist ein gelebter Tag mehr.
Sein Leben der Welt zumuten. Und merken:
Ganz viele fühlen mit.
Viele gehen mit.
Einer immer.
Projekt „Kraniche zu Ostern“:
In unserer Pfarre gibt es, wie überall, unterschiedlich kranke Menschen. Eine an Krebs erkrankte Person hat in ihren Krankenhausaufenthalten diese 500 Kraniche gefaltet und den Text dazu verfasst.
Sie in der Kirche zu platzieren, an Ostern ist ihr ein Anliegen:
Der Weg durch die unterschiedlichen Stationen der Krankheit, die vielen Begegnungen mit vielfältigen Krankheitsbildern und die erfahrene, wohlwollende Begleitung vieler Menschen bringt sie mit der Emmaus-Geschichte in Verbindung, mit den Erzählungen der nachösterlichen Geschichten.
„Einer geht immer mit, ist da. Egal, wie es ausgehen wird.
Einer lebt immer mit, ist da, geht mit.“
Text von Elisabeth Mühlböck