Daten zu P. Wolfgang Karl Haudum
Geboren: 1959 in Vorderweißenbach
Schule/Studium: Volksschule in Vorderweißenbach; Stiftsgymnasium Wilhering: Matura 1978
Theologiestudium an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Linz: Abschluss 1984 (Mag. theol.)
1992-1994: Lehramtsstudium für Geschichte und Sozialkunde an der Universität Salzburg.
Pastorale Tätigkeiten:
1984/85: Pastoraljahr in der Pfarre Helfenberg.
1985: Priesterweihe
1985-1987: Kooperator in Ottensheim.
1987/88: Kooperator in Helfenberg und Expositus in Eidenberg.
1988-1994: Kooperator excurr. in Ottensheim.
1994-1997: Kooperator in Wilhering
1997-2002: Kooperator excurr. in Bad Leonfelden
Schulische Tätigkeiten:
1984/85: Unterricht an HS Helfenberg
1985-1988: Unterricht an VS und HS Ottensheim; Unterrichtspraktikum und Unterricht am BORG Bad Leonfelden
Ab 1988: Unterrichtstätigkeit am Stiftsgymnasium Wilhering in den Fächern Religion und Geschichte/Sozialkunde.
2002-2015: Direktor des Stiftsgymnasiums Wilhering
Klösterliche Aufgaben:
Einige Jahre Prior und Subprior des Stiftes Wilhering; Mitglied des Abtrats und des Wirtschaftsrats
P. Wolfgang schreibt:
"Zwei Kapitel von Papst Franziskus aus seinem Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" sprechen mich sehr an. Wenn es mir/uns gelänge, davon etwas umzusetzen, dann wäre viel passiert."
Lesen Sie hier:
Apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute (24. November 2013)
Kapitel 47
Die Kirche ist berufen, immer das offene Haus des Vaters zu sein. Eines der konkreten Zeichen dieser Öffnung ist es, überall Kirchen mit offenen Türen zu haben. So stößt einer, wenn er einer Eingebung des Geistes folgen will und näherkommt, weil er Gott sucht, nicht auf die Kälte einer verschlossenen Tür. Doch es gibt noch andere Türen, die ebenfalls nicht geschlossen werden dürfen. Alle können in irgendeiner Weise am kirchlichen Leben teilnehmen, alle können zur Gemeinschaft gehören, und auch die Türen der Sakramente dürften nicht aus irgendeinem beliebigen Grund geschlossen werden. Das gilt vor allem, wenn es sich um jenes Sakrament handelt, das „die Tür“ ist: die Taufe. Die Eucharistie ist, obwohl sie die Fülle des sakramentalen Lebens darstellt, nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen. [Vgl. Ambrosius, De Sacramentis, IV, 6, 28: PL 16, 464: » Ich muss ihn immer empfangen, damit er immer meine Sünden vergibt. Wenn ich ständig sündige, muss ich immer ein Heilmittel haben «; ebd., IV, 5, 24: PL 16, 463: » Wer das Manna aß, starb; wer von diesem Leib isst, wird die Vergebung seiner Sünden erhalten. « Cyrill von Alexandrien, In Joh. Evang. IV, 2: PG 73, 584-585: » Ich habe mich geprüft und erkannt, dass ich unwürdig bin. Denen, die so reden, sage ich: Und wann werdet ihr würdig sein? Wann werdet ihr also vor Christus erscheinen? Und wenn eure Sünden euch hindern, näherzukommen, und wenn ihr niemals aufhört zu fallen – wer bemerkt seine eigenen Fehler, sagt der Psalm – werdet ihr schließlich nicht teilhaben an der Heiligung, die Leben schenkt für die Ewigkeit?«]
Diese Überzeugungen haben auch pastorale Konsequenzen, und wir sind berufen, sie mit Besonnenheit und Wagemut in Betracht zu ziehen. Häufig verhalten wir uns wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer. Doch die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.
Kapitel 49
Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten! Ich wiederhole hier für die ganze Kirche, was ich viele Male den Priestern und Laien von Buenos Aires gesagt habe: Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben. Ich hoffe, dass mehr als die Furcht, einen Fehler zu machen, unser Beweggrund die Furcht sei, uns einzuschließen in die Strukturen, die uns einen falschen Schutz geben, in die Normen, die uns in unnachsichtige Richter verwandeln, in die Gewohnheiten, in denen wir uns ruhig fühlen, während draußen eine hungrige Menschenmenge wartet und Jesus uns pausenlos wiederholt: » Gebt ihr ihnen zu essen! « (Mk 6,37).