Pfarrcaritas - was ist das?
![Bild: Doris Schug In: Pfarrbriefservice.de](/img/89/51/63f32ce1b4f6019b0d1f/-025_1_by_doris_schug_pfarrbriefservice.jpg)
Die Pfarrcaritas Wolfsegg ist seit 1965 als Körperschaft öffentlichen Rechts beim Kultusamt in Wien registriert. Sie ist sozusagen "eine eigene Firma" neben der "Pfarrkirche Wolfsegg". Ihr "Unternehmensgegenstand" ist die Führung des Kindergartens und der Betrieb der Krabbelstube. Viele soziale Einrichtungen der katholischen Kirche führen den Namen "Caritas": Mit dem diözesanen Hilfswerk Caritas hat unsere Pfarrcaritas allerdings nur den Namen gemeinsam, ansonsten gibt es keinerlei rechtliche Verflechtung. Leitendes Organ der Pfarrcaritas Wolfsegg ist der Fachausschuss Finanzen der Pfarre.
Kinderbetreuung ist eine Kompetenz der Gemeinden
Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung ist die Kirche in Oberösterreich stark im Kindergartenbereich engagiert: Rund 17.000 Kinder besuchen kirchliche Kindertageseinrichtungen (mit 2.500 DienstnehmerInnen in 180 Einrichtungen). In Wolfsegg ist die Pfarre seit 1894 in der Kinderbetreuung tätig. Gesetzlich zuständig dafür sind aber die Gemeinden. Diese könnnen aber ihre Verpflichtung mit Hilfe eines bestehenden Trägers erfüllen und müssen nicht selbst aktiv werden. Ein privater Träger ist aber verpflichtet, die rechtlichen Vorgaben des Landes einzuhalten.
Das schafft folgende Situation in Wolfsegg: Erhalterin - rechtliche Trägerin - des Kindergartens ist die Pfarrcaritas. Finanziert wird die Betreuungseinrichtung aufgrund der gesetzlichen Lage durch die Gemeinde und durch Subventionen des Landes sowie mit den Bweiträgen der Eltern für die Krabbelstube und die Nachmittagsbetrdeuung. Erhaltungsarbeiten am Gebäude und im Garten gehören zum laufenden Betrieb und werden daher teilweise auch von Gemeindearbeitern wahrgenommen.
Pfarre und Gemeinde arbeiten zusammen
Obwohl rechtlich ein Privatkindergarten, stehen die Einrichtungen in Wolfsegg jedem Kind offen, egal welcher Religion oder Konfession und auch Kindern ohne religiösem Bekenntnis. Die Gemeinde finanziert den Kindergarten über die so genannte "Abgangsdeckung". Diese fließt allein in den Kindergarten und kommt nicht der Pfarre zugute. Derzeit sind zwölf Mitarbeiterinnen in Kindergarten und Krabbelstube beschäftigt, für die Pfarrassistent Markus Himmelbauer die Dienstgeberfunktion wahrnimmt. Diese läuft allein über die Pfarre und fließt nicht in die "Abgangsdeckung" ein.
Für kirchliche Kindertageseinrichtungen stellt die Caritas Linz aus Mitteln des Kirchenbeitrags eine umfassende pädagogische Fachberatung zur Verfügung, die es so für öffentliche Kindergärten bei Gemeinden und beim Land nicht gibt.
Die organisatorische Verflechtung zwischen Pfarrcaritas, Pfarre und Gemeinde ist nicht einfach zu erklären. Aber aufgrund einer ausgezeichneten und offenen Gesprächsbasis zwischen Gemeinde und Pfarre werden auftretende Fragen und kommende Projekte konstruktiv diskutiert und ausgehandelt.
Markus Himmelbauer