Bergbauheilige

St. Daniel gilt als Grubenheiliger, weil er der Löwengrube, in die man ihn werfen ließ, unversehrt entstieg. Daniel wurde daher vor allem für eine gute Rückkehr aus der Grube angerufen.
Noch stärker hat auch seine Traumdeutung der vier Weltzeitalter aus Gold, Silber, Erz und Ton zu seiner Verehrung beigetragen. Daniel galt also als Wegweiser zu reichen Erzvorkommen.
Über große geografische Breiten erstreckte sich der begmännische Kult um St. Anna und St. Joachim. St. Anna galt in Sachsen im Erzgebirge und in Böhmen als Erzmacherin.
Anna und Joachim aus der Schlosskapelle Wolfsegg (Bartolomeo Altomonte)
Auch diejenigen, , das wichtige alte Bergbauprodukt gewonnen hatten, verehrten ihre Schutzheiligen:
- St. Rupertus in Berchtesgaden und Hallein.
- St. Antonius in Polen beim Salzbergbau Wieliczka.
- St. Wolfgang wurde zum Bergmannsheiligen durch das ihm zugehörige Attribut des Beils oder der Axt, ein Bezug auf die Zimmerung im Schacht.
- St. Erasmus war wegen seiner Seilwinde verehrt, die als Symbol des Haspwels halt, ein wichtiges Fördergerät im Bergbau.
- St. Christophorus: Der Name bedeutet "Christusträger". Vdermutlich wegen seines Mutes gegen das Wasser wurde er auch von den Bergleuten verehrt.
Heiliger Rupert als Schutzpatron der Bergleute in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Dürrnberg in Hallein.
Oft hatten einzelne Bergbaureviere ihre speziellen Schutzpatrone, die in regionalen Bezügen mit dem Landesheiligen übereinstimmen konnten. In Böhmen St. Wenzel sowie St. Prokop im ungarischen Bergbau. In der Slowakei verehrten die Bergleute St. Clemens. Im Kohlengebiet um Lüttich St. Leonhard und in Bergbaurevieren Pennsylvaniens St. Patrick. Landschaftlich umgrenzt ist auch das Patronat von St. Magnus.
Die Reihe der Bergbauheiligen will nicht enden, wenn Sakralüberlieferung Revier für Revier durchmustert wird.
Literatur
- Bergbau und seine Kultur
- Grubenhunt und Ofensau