Sei mutig und stark!

Aus m Buach Josua (Jos 1)
1 Nachdem wo da Mose, der wo da Hausl vom EWIGEN Gott gwen is, gstoribm is, hat da EWIGE Gott zum Josua brácht, der wo da Sohn vom Nun gwen is, da Diener vom Mose:
2 Mei Hausl, da Mose, is gstoribm. Zahr oo und ziag mit m ganzen Volk übern Jordan in des Land, das ih sölbm eahna, de Israeliten, geben werd!
5 Neamd wird dir Widerstand leisten kinna, solang als wiast lebst. So wia ih mit‘m Mose gwen bi, so will ih aa mit dir sein. I lass di net falln und ich verlass di ned.
6 Sads mutig und stark! Denn grad du sollst am Volk des Land zum Besitz geben, von demst woaßt, dass i gsogt hob: Ich hob eahnarn Vatern gschworen, dass ih‘s eahna gib.
9 Hob i das ned angschofft: Sei mutig und stark? Fürcht di also ned und hab koa Angst; denn der EWIGE, dein Gott, is überall mit dir, wost unterwegs bist.
Markusevangelium (Mk 16)
15 Aft hat da Jesus mit eahna brácht: Geht’s aussi in d ganze Wöld,
und varkindts olle, de eich übern Weg rennan, des Evangelium.
17 Und soichane Zoacha werden gschehn durch de,
de wo gläubig worden sand:
In meinm Nam werdn s Teiföln austreibn;
sie werdnd redn in neue Sprachn;
18 wenn s Schlangen anfassen oder tödliches Gift tringa,
werd s eahna nix schaden;
und die Krippüln, dena wo s d‘ Händ auflegen, werden xsund werdn.
19 Nachdem der Jesus, der Herr, des zu eahna gsagt hat,
is er in Himmö aufgnomma wurdn und er hat se zur Rechten Gottes gsetzt.
20 De Jünger aber sand aussi zogen aus und hambd überall predigt.
Der Moaster is eahna beigstandn und hat des, was varkündt ham,
durch grousse Zoacha unterstützt, de er gschehgn hat lassn.
Ois is nimma so, wias amoi gwen is. Den Spruch kennts ehs und es ghert ja irgendwia dazua, dass ma ra so jammert. Zum Beispü über die Bfoarran: An viel Orte gibt’s heit koan eigenen Bfoara mehr und wenn oana amoi in Pension geht, dann wüll ma unbedingt a wieder an Bfoarra, damits so bleibt, wie’s oiwei gwen is.
Ober es bleibt eben ned aso, wias oiwei gwen is. Des is scho a oide Gschicht. Nachdem de Israeliten vierzg Joahr durch de Wüste zogn sand und sie grad ins Gelobte Land einiziagn wolln, agrat da steribt da Mose. Er hat des Volk aus Ägypten auagführt und am wichtigsten: Er hat eahna de guaten Gebote Gottes am Sinai gebn, de Tora. Und er hats dem Volk erklärt, wia s’es leben solln. Geht des ohne den groussn Mose, dass ma ans Ziel kummt?
Es geht, sagt Gott der Ewige. Ehs hobts an Josua, der kriagt an Auftrog vo mir. Aber des Allerwichtigste is ned da Josua. Sondern dass Gott sagt: I hab das vasprochen. Fiacht di ned. I bin bei dir. I lass di net falln und ih verlass di ned.
Agrat aso is a paar hundert Joahr später gwen. Koana hat so schee vom Reich Gottes vazöhn kinna, wia da Herr Jesus. Aber er hats ned grad vazöhlt, sondern hats glebt: Durch grousse Machttaten hat er zoagt, wie der ewige Gott die Menschen liab hod und wia ra wirkt mitten unter uns. Gott hat an Herrn Jesus auferweckt; aber so direkt is er iatz nimmer da. Er is scho nu da, aber eben anders als wia zerst. Er is nämlich a Hümmi, auferweckt zur Rechten Gottes (des is a Büdl, a Vergleich des deafts eich jetzt net so direkt vorstelln.)
Im Evangelium hearn ma dieselbe Gschicht we bei de Israeliten: Ja, es kimmt auf de Menschen an. Aa de Jünger kriagn an Auftrag, dass se si um de Sach weiter ranten soilln. Ober des, was iatz olle Gläubigen tuan, is trogn von Gott. Er oder Sie – Gott is oiwei beides oder koans vo dem – is da und schiggt seine groussen Zoacha.
Und des funktioniert bei Juden und bei de Christen iatz schon guat seit mehrere tausend Joahr, obwohl sie‘s verändert hat. Bei de Israeliten hat was neichs angfangt: im Gelobten Land ohne Mose. Mit des Jünger hat was neichs angfangt: a Kira ganz ohne den menschlichen Propheten und Wanderprediger Jesus am Lagerfeuer am See Genesareth.
Es is guat weitaganga. Mit Verlaub: Da Mose und da Jesus sand oiweil nu wichtiga ois wira Bfoara. Aa wenns irwegn zwickt und ruckelt, weil es sand hoid Menschen am Werk. Und es wird aa in da Kira guat weiter gehn, aa wenn ned allweil ois rund lauft. Denn oans hat damals gstimmt und es gilt heit nu: Fürcht di ned und hab koa Angst; denn der EWIGE, dein Gott, is überall mit dir, wost unterwegs bist.
Und wenn Gott mit uns is, dann is er allweil 100 Prozent da. Er lasst se net teilen. Mia hamd im Evangelium gheart: Er is da im Teilföln austreibn, beim Heilen, beim Sünden lossprechen, im Wort bei da Predigt und wann ma a neiche Sprachn learna. Grad des brauchad ja de Wölt heit: Dass ma neiche Sprachn lernand, damits uns vastengan, was mir Christinnen und Christen eahna zan Sagen ham.
Und des is iatz ganz wichtig: Tats ned rechnen, wenns um Gottes Gegenwart geht. Mit an Bfoara in da Heiligen Mess hamma 100 Prozent, mit mir ois Pfarrassistent eppa grad 50, mit einer Klosterschwester oder an Diakon hätt ma 87 Prozent und wann da hervorn a normale Frau standat, waratns grad 25. Und manche moanan, wenns koa Bfoara warat, dann zählts sowieso nur null Komma gar nix. Manche denkan leider wirklich so, aber es is kloar: Da liabe Gott lasst se ned so kloan in unsere Mathematik einspannen. Nächstenliebe, die Schöpfung rettn, trösten, se miteinander versöhnen, des Wort Gottes studiern, um a gerechte Wirtschaft kämpfen oder die Heilige Mess feiern: Ganz egal, Gott is oiwei zu 100 Prozent da, in seiner ganzen Fülle. Und jedes von dem tragt dazua bei, dass in unsara Bfoarr die Heilige Geistkraft Gottes mehr und mehr wirksam werd.
De Zeitn ändern se und es bleibt eben ned aso, wies früher amoi gwen is. Unser Diözese steht mitten in an Zukunftsweg und in aner Zeit mit weniger Bfoarran oder ganz ohne Bfoarra. Und wann a neiche Zeit anbricht, dann bleibt oans, nämlich Gottes Wort: Fürcht di ned und hab koa Angst; denn der EWIGE, dein Gott, is überall mit dir, wost unterwegs bist.
Markus Himmelbauer
10. Mai 2018, Christi Himmelfahrt