Unsere Begräbnisfeiern
Mit dem Verstorbenen in der Kirche
Beim Begräbnisgottesdienst kommt der Sarg in die Kirche. Im Februar haben Mitglieder des Pfarrgemeinderats die Situation und die Möglichkeiten erkundet: Es sprach alles dafür, die bisherige Jahrzehnte lange Praxis zu ändern und den Sarg beim Auferstehungsgottesdienst wieder in die Kirche zu tragen.
Der Kondukt beginnt in der Aufbahrungshalle und führt unter dem Läuten der Totenglocke in die Kirche. Die Totenbilder werden beim hinteren Eingang der Kirche verteilt.
Bei einem Urnenbegräbnis beginnt die Feier wie bisher gleich in der Kirche.
Begräbnis bei Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind
Bei Verstorbenen, die aus der Kirche ausgetreten sind, bleiben der Sarg oder die Urne in der Aufbahrungshalle. Das respektiert den Willen des Verstorbenen nach einer Trennung von der Institution Kirche. Ein Gebet auf Wunsch der Angehörigen – in der Kirche oder in der Aussegnungshalle – ist aber möglich, auch die Begleitung zum Grab. Denn wir verabschieden einen Menschen, der durch die Taufe in den Leib Christi eingegliedert worden ist und daher immer mit der Kirche verbunden bleibt, selbst wenn er die kirchliche Gemeinschaft offiziell verlassen hat. Gleichzeitig begleitet und tröstet das Gebet die Hinterbliebenen, indem es die christliche Auferstehungshoffnung verkündet und für den verstorbenen Menschen Gottes Barmherzigkeit erbittet.
Zwischen einer gänzlichen und ausdrücklichen Ablehnung der Kirche durch den Kirchenaustritt bis hin zum Wunsch nach einer Wiederaufnahme am Sterbebett liegen viele verschiedene individuelle Haltungen zur Kirchenmitgliedschaft. Hier ist die konkrete Vorgehensweise beim Gebet oder Gottesdienst im Einzelfall mit dem Seelsorger noch vor dem Druck der Parte zu klären.
Verabschiedungen
Bei Verabschiedungen, bei denen der/ die Verstorbene nach dem Gottesdienst zur Einäscherung übertragen wird, kann der Sarg ebenfalls in der Kirche aufgestellt werden. Für das Ende des Gottesdiensts gibt es verschiedene Möglichkeiten: a) Der Sarg kann in der Kirche verbleiben, wo noch eine stille Verabschiedung möglich ist. b) Der Sarg wird aus der Kirche hinausgetragen, während die Gemeinde drinnen im gemeinsamen Gebet verbleibt. c) Oder die Versammlung zieht gemeinsam vor die Kirchentür, wo der/ die Verstorbene verabschiedet wird. Die jeweilige Form wird mit der Trauerfamilie vereinbart.
Eine gemeinschaftliche Feier
Der Auferstehungsgottesdienst ist eine gemeinschaftliche Feier. Vor dem Konzil las der Priester das Requiem zur Sündenvergebung des Verstorbenen, untermalt vom Chor. Heute übernimmt jede beteiligte Gruppe eine aktive Rolle im Gottesdienst: Lektorinnen und Lektoren – meist aus dem Kreis der Trauerfamilie – nehmen Teil an der Verkündigung des Wortes Gottes und geben so Zeugnis von ihrer Hoffnung; die Texte des Chors sind wichtig und die Gemeinde trägt die Feier – wie bei jedem Gottesdienst – mit ihrem Beten und Singen. Es geht nicht mehr allein um die Seele des Verstorbenen: Es geht auch um Trost für die Trauernden und angesichts des Todes um die Ausrichtung des eigenen Lebens an der bleibenden Gegenwart des treuen Gottes. Der Empfang der Eucharistie unterstützt und vertieft diese Besinnung auf das wesentliche Ziel unseres Lebens. Deswegen ist jeder und jede auch bei Begräbnissen zur Kommunion eingeladen.
Markus Himmelbauer