„Mach es wie Gott – denke Neues!“
Seit sieben Jahren gestalten Romana Hangl-Huemer und ich das Wolfsegger Pfarrblatt. Das bringt mit sich, dass ich ein ungewöhnliches Interesse an den pfarrlichen Druckerzeugnissen anderer Pfarren entwickelt habe: Wenn ich Freunde oder Verwandte besuche, wissen die mittlerweile, dass ich immer neugierig auf die dortigen Pfarrblätter bin. Einen besonders schönen Ansatz habe ich kürzlich im Grußwort des Pfarrers Andreas Lechner vom Seelsorgeraum Oberes Ennstal in der Steiermark entdeckt. Dort haben sich elf Pfarren neu für ein Pfarrblatt zusammengeschlossen. Pfarrer Lechner hat diesen Neuanfang mit einem Text eingeleitet, der mir für die vielen Neuanfänge, die auch uns in der Pfarre im Kleinen und der Kirche als Ganzem bevorstehen, im Gedächtnis bleiben wird. Mit seiner Erlaubnis gebe ich ihn im Folgenden leicht gekürzt wieder:
Vor einiger Zeit habe ich mir die Aufgabe und Frage gestellt, welches – möglichst kurze – Wort unseren Glauben am besten umschreibt. Dabei bin ich zum Ergebnis gekommen, dass das kleine Wort „NEU“ jenes Wort ist, das ich für die Kurzfassung unseres Glaubens an den menschenfreundlichen Gott gesucht habe. In der Heiligen Schrift findet sich dieses Wort sehr oft. Gott verschließt sich dem Neuen nicht, sondern ergreift selber Initiative und schafft Neues:
Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland. (Jes 43,19)
Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch. (Ez 36,26)
Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. (Joh 13,34)
Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr! (Offb 21,5)
Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und die Schläuche sind unbrauchbar. Junger Wein gehört in neue Schläuche. (Mk 2,22)
Das kleine Wort „neu“ umfasst auch die Mitte unseres Glaubens, die Tatsache der Auferstehung. Schon im alltäglichen Leben dürfen wir immer „Neuigkeiten“ erfahren. Ein wunderschöner Sonnenaufgang ist alltäglich und doch immer wieder Hinweis und Zeichen für Neues.
Ich wünsche uns allen Offenheit für das Neue, das Gott uns schenken möchte.
Das wünsche ich uns in der Pfarre Wolfsegg auch.
Eure PGR-Obfrau, Magdalena Welsch