Gruß von Pfarrer Dr. Wagner
Meine lieben Kinder, verehrte Leser im Internet!
Gestern haben wir gemeinsam mit unserer Familie, oder auch die Jugendlichen und Erwachsenen mit ihrem Freundeskreis Silvester gefeiert. Während es gestern noch der 31. Dezember mit der Jahreszahl 2024 war, ist es heute der 1. Jänner im Jahr 2025. Mir gefällt es, wo immer Menschen zusammenkommen, um zu feiern. Wenn Du schon einmal einen Betrunkenen gesehen hast, dann weißt Du, dass es überhaupt nicht schön ist, wenn jemand zu viel getrunken hat und nicht mehr weiß, was er sagt und was er tut. Auch Kinder dürfen ein wenig feiern und sich freuen, dass ein neues Jahr angekommen ist.
Viele Menschen feiern zu Silvester, weil sie sich auf das neue Jahr freuen. Die Menschen sind fröhlich und tanzen. Ebenso wünschen die Menschen einander Gesundheit und Glück und nehmen sich selbst viele Dinge vor. Erst recht freuen sich die Christen, wenn sie etwas von dem, was sie geschafft haben, auch erreichen. Im römischen Reich waren es jene Jahre, in denen die furchtbaren Verfolgungen der Christen durch die Römer endeten und die Gläubigen endlich wieder einmal in Frieden leben konnten.
Nun ist folgendes: Kaum jemand denkt am 31.Dezember an den Heiligen, der diesem Tag den Namen gab, an Papst Silvester I. Dieser war in einer sehr wichtigen Zeit Papst. Kaiser Konstantin hatte diese Wende im Jahr 313 gebracht, indem er ein Gesetz erließ, das die Christen künftig schützte. Zusammen mit seiner Mutter Helena unterstützte Konstantin von nun an die Kirche. Dadurch, dass Kaiser Konstantin Silvester, der ein gütiger und kluger Mensch war, unterstützte, der zum Papst gewählt werden sollte, wurde Silvester feierlich nach Rom geleitet und zum Papst gewählt. Mit der Unterstützung des Kaisers brachte Silvester das Christentum zum Blühen. Im Rom ließ Silvester sehr große Kirchen bauen: die wichtigste war der Petersdom über dem Grab des Hl. Petrus. Auch fand eines der wichtigsten Kirchentreffen, das berühmte Konzil von Nizäa im Jahr 325 statt. Trotzdem, dass Silvester sehr erfolgreich war, blieb er ein bescheidener Mensch. Oft zog er sich in die Berge zurück, um dort mit Gott Zwiesprache zu halten, d.h. zu beten. Nach 21 Jahren als Papst starb Papst Silvester am 31.Dezember 335, am letzten Tag jenes Jahres. Und deswegen heißt der 31. Dezember bis heute Silvestertag.
Manchmal wird Papst Silvester mit einem Ölbaumzweig in der Hand dargestellt. Dieser ist zum Symbol für den Frieden geworden; damit soll gesagt werden, dass Silvester in einer Zeit Papst war, in der Christen endlich in Frieden miteinander leben konnten. Und wenn Du zuhause mit einem Bruder oder einer Schwester streitest, dann sollst du nachdenken und still werden, um Dich zu fragen: warum streite ich gerade jetzt bzw. will ich immer der Bessere sein?
Nun gibt es am letzten Tag aber auch noch eine ganz berühmte Heilige, die Katharina Labouré, die im Jahr 1806 mit dem Namen Zoé Labouré als achtes von elf Kindern in eine Bauernfamilie in Frankreich hineingeboren wurde. Als sie neun Jahre alt war, verlor sie ihre Mutter und musste bald danach den Haushalt führen. Als sie mit 18 Jahren eine Schule besuchte und in den Orden der Barmherzigen Schwestern eintrat, erhielt sie den Ordensnamen Katharina. Bereits in ihrem ersten Ordensjahr im Jahr 1830 erschien ihr mehrmals die Gottesmutter und bat sie, eine Medaille prägen zu lassen. Sie zeigt die Gottesmutter Maria auf der Erdkugel stehend. Auf der Rückseite sind der große Buchstabe M für Maria, ein Kreuz und die Herzen Jesu und Marias, umgeben von zwölf Sternen. Mit der „Wundertätigen Medaille“ – so heißt die Medaille - nahm die Liebe zu Maria in ganz Europa einen ganz großen Aufschwung. Katharina Labouré starb mit 70 Jahren am 31. Dezember 1876 in Paris, wo ich das Kloster mit der Heiligen schon öfter besucht habe. Heute feiern wir in Windischgarsten in der Pfarrkirche um 9.00 und 19.00 Uhr die beiden Gottesdienste, die uns im Vertrauen stärken sollen, dass Gott unser Leben in seinen Händen hält.
Dafür dankt und darum bittet
Euer Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner