Gruß an die Jugend
Meine lieben jungen Freunde, verehrte Gäste im Internet!
Als wir uns zuletzt am 1. Jänner mit den Firmhelfern im Haus „Bürgermoos“ getroffen haben, konnte man schon die Begeisterung der Einzelnen, aber auch die Hoffnung spüren, die von jedem ausging, der jetzt in die Firmvorbereitung einsteigt und sich in den Dienst dieser jungen Menschen stellt, die gefirmt werden wollen. Dazu kam, dass jemand, mit dem ich eigentlich gar nicht mehr gerechnet hatte, ebenso auf einmal wieder als Firmhelfer aufgetaucht ist. Und ich bin allen zehn Firmhelfern sehr dankbar, die sich Mühe geben, dass sie auch selber im Glauben vorankommen. Wir kann ich als Firmhelfer punkten? Ganz einfach, indem ich selber im Glauben wachse und ausstrahle, was Gott denen ins Herz legt, die beten und sich immer wieder bekehren. Wie auch sonst im Leben können wir nur das weitergeben, was wir selber empfangen haben. Und dass der Firmunterricht in unserer Zeit oft nur aus sozialen Projekten besteht, davon halte ich überhaupt nichts! Und das deshalb, weil ich heute sehe, welche Abgründe sich im Einzelnen, aber auch in der Gesellschaft auftun, wo Gott im Leben dieser Welt nicht mehr vorkommt. Wer in seinem Leben an Gott nicht mehr denkt, vergisst ganz sicher auch den Menschen.
Nun sind wir am letzten Sonntag vom Epheserbrief (1,3-6.15-18) eingeladen worden, ein hohes Lied auf Gottes Heilsplan zu singen: „Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet und beschenkt hat mit allem, was an Segen des Geistes in der himmlischen Welt ist, der uns beschenkte durch Jesus Christus durch sein Wort und sein Werk.“ In dem, der den Epheserbrief geschrieben hat, macht sich ein übervolles Herz gleichsam Luft in lobpreisender Dankbarkeit. „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“ erklingt in nachweihnachtlicher Freude. Christus ist eindeutig in der Mitte, denn alle Gnade des Vaters ist uns gesandt in seinem Sohn. Der Vater der Herrlichkeit fließt über aus sich verschenkender Herrlichkeit und Gnade. Wenn der alttestamentliche Mensch betet, Gott möge seine Namen „verherrlichen“ oder „heiligen“, dann meint er damit, Gott möge helfend eingreifen und sich dadurch als der Schenkende, Rettende und Gütige erweisen. Das sind Bitten, die sehr treffend in die Weihnachtszeit, die noch bis zum Fest der Taufe Jesu am 12. Jänner dauert, und die folgenden Wochen gehören. Gott gibt uns den Geist der Weisheit und der Offenbarung, damit wir innehalten und in uns gehen, um in der Tiefe unseres Herzens zu erleben, dass Gott mit uns geht und unser Leben in Liebe begleitet. So erleuchtet Gott unsere Augen, die Augen unseres Herzens. „Herz“ ist für den gläubigen Menschen des Alten Bundes Sitz aller Fähigkeiten, ist Denken, Empfinden, Wollen und Tun, also ein lebendiges, unteilbares Ganzes.
Zuerst gibt es am kommenden Freitag, 10. Jänner um 16.00 Uhr den Firmstart in unserem Pfarrheim, wo wir unsere Firmlinge sehr herzlich begrüßen werden. Und dann werden wir uns am kommenden Samstag, 11.Jänner zum Schitag beim Hotzn treffen. Dabei müssen wir erst sehen, ob das Schifahren beim Hotzn überhaupt geht. Ich werde, wenn es nur irgendwie geht, auch gerne mit den Schiern dabei sein. Oder vielleicht ist es besser, wenn wir Eisschießen? Da ich natürlich jetzt noch nicht weiß, wie mein ganzer Bewegungsapparat reagiert, lasse ich mich überraschen. Irgendwie werde ich bei Euch sein und wichtigeZeit in der Gemeinschaft der Jugend verbringen.
Schließlich lade ich Euch ein, die Friedenswoche, die noch bis zum Taufe Jesu am Sonntag dauern wird, sehr ernst zu nehmen. Immer wieder stelle ich schon fest, dass manche Jugendliche sehr mit sich selber beschäftigt sind. Da liegen dann meistens Trauer und keine Freude im Angesicht. Wer selber den Eindruck hat, dass er immer nur um sich selber kreist, sollte sich längst bei mir zum Gespräch melden, weil ich überzeugt bin, dass jedes Gespräch, das der junge Mensch sucht, ihm weiterhilft, frei von sich zu werden, um besser in Gemeinschaft mit dem andern zu leben. Und dann muss der junge Mensch selber aktiv werden: das Gespräch mit mir und anderen suchen und die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen.
Wer meine Nachrichten, die ich am Dienstag an die Jugend, am Mittwoch an die Kinder und am Freitag an die ganze Pfarre richte, weitergeben will, soll das ruhig tun. Vielleicht wächst aus diesem Samen etwas, worüber wir uns dann gemeinsam freuen können.
Darauf hofft in Freude und Dankbarkeit
Euer Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner