Startveranstaltung: Wir werden ein Dekanat
Der Herbst 2024 war für insgesamt sieben Dekanate der Diözese Linz der Beginn eines ganz besonderen Arbeitsjahres: Nach einigen "Vorreiterpfarren" werden sie als „vierte Gruppe“ die Umsetzung der Pfarrstrukturreform mit dem Vorbereitungsjahr beginnen. Das bedeutet, unsere Pfarre Wilhering wird gemeinsam mit den Pfarren St. Gotthard, Walding, Gramastetten, Eidenberg, Feldkirchen, Ottensheim, Goldwörth, Puchenau nun einen zweijährigen Prozess durchlaufen, an dessen Ende die einzelnen Pfarren als pastorale Räume mit Pfarrteilgemeinden stehen.
Startveranstaltung mit viel Motivation und Information
"Der Himmel geht über allen auf.” - Mit diesem bekannten Lied wurde im Pfarrsaal Feldkirchen der Start zur neuen Pfarre im Dekanat Ottensheim gesetzt. Abt Reinhold beschrieb, inwiefern dieses Lied auch das Grundmotto des nun gestarteten Prozesses ausdrückt:
Die Weite und den Schutzraum des Himmels, sollen die Menschen in der künftigen Pfarre spüren. Man solle nicht nur über "den Tellerrand" hinaus denken, sondern auch hinaus gehen.
Die Umstellung sichert kirchliche Grundfunktionen
Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Territorialreform der Diözese Linz, betonte, man wolle mit der Strukturreform die Grundfunktionen von Kirche (Verkündigung, Liturgie, Caritas und Gemeinschaft) sicherstellen. Dies wurde erforderlich durch die vielen gesellschaftlichen Veränderungen und durch die geänderten Rahmenbedingungen in und außerhalb der Kirche.
Das Kernteam arbeitet schon an der Strukturplanung
Der Dechant des Dekanat Ottensheim ist der Abt des Stiftes Wilhering, Reinhold Dessl. (Ein Dechant ist ein katholischer Priester, der in seiner Eigenschaft als Pfarrer zugleich eine zu einem Dekanat zusammengefasste Gruppe von Pfarreien beaufsichtigt.) Um den Pfarrwerdungsprozess kümmert sich im Besonderen ein Kernteam mit einem Begleitteam. Nach Möglichkeit ist im Kernteam eine Person aus jeder Pfarre vertreten.
Im Rahmen der Startveranstaltung wurde die Äußerung vermerkt, dass leider nicht jede einzelne Pfarren im Kernteam personell vertreten ist, so auch die Pfarre Wilhering - obwohl hier der Abt vom Stift Wilhering Teil des Teams ist. Aufgrund des straffen Zeitplans musste die Klärung diesbezüglich auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden und wurde in der nächsten Sitzung des Kernteams noch einmal aufgegriffen:
Jene Pfarren, die wie die Pfarre Wilhering nicht personell vertreten sind, sehen ihre Anliegen ausreichend vertreten. Das hat auch der Pfarrgemeinderat bisher, unter anderem weil Abt Reinhold Dessl trotz seiner verschiedenen Rollen auch als Teil der Pfarrgemeinde gesehen wird und eine guter Austausch mit dem Pfarrgemeinderat gepflegt wird.
Ehrenamtliches Kernteam-Mitglied der Pfarre Wilhering:
Bewerbung bis 28. Oktober im Pfarramt Wilhering möglich
Es ist dem aktuellen PGR auch wichtig, auf die Sorgen und Anregung einzelner Pfarrgemeindemitglieder einzugehen. Daher kann sich nun jede und jede aus der Pfarre Wilhering bis 28. Oktober 2024 per -Mail beim Pfarramt um diese Funktion bewerben.
Aufgabenbereich:
Die Funktion sieht vor, im Sinne der gesamten Pfarrgemeinde und des Pfarrgemeinderats repräsentativ und zuverlässlich bei den Kernteam-Sitzungen (an wechselnden Orten im Dekanat) dabei zu sein und an den damit verbundenen Aufgaben mitzuarbeiten. Zusätzlich ist mit dieser Funktion auch eine Teilnahme an den teils monatlichen Pfarrgemeinderatssitzungen verbunden, um einen guten Informationsaustausch und Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Zeitnah nach der Bewerbungsfrist ist es dann Aufgabe des Pfarrgemeinderats, eine Person der Bewerber:innen zu benennen und der Öffentlichkeit vorzustellen.
Nach einem Jahr des Kennenlernens wird es nun Konkret:
Der zweijährige Weg der neun Pfarren zum Dekanat
Im ersten Jahr geht es im Wesentlichen darum, dass die Pfarrteilgemeinden innerhalb einer Pfarre „Kirche weit denken“, dass alle Gläubigen ein motivierendes „Wir-Gefühl“ im kirchlichen Miteinander entwickeln und zusammen vereinbarte Ziele unter Beachtung der örtlichen Vielfalt und Gegebenheiten im pastoralen Raum angehen.
Es wird - mit Einbindung der Pfarren - für unser Dekanat ein gemeinsames Pastoralkonzept erarbeitet, in dem die Ziele und Schwerpunkte für das künftige seelsorgliche Handeln festgelegt werden. Zusätzlich werden Mitglieder (aus den Pfarrgemeinderäten) für den Pfarrlichen Pastoralrat gesucht. Der Pastoralrat kümmert sich um die seelsorglichen Belange aller beteiligten Pfarreien in ihrer Gesamtheit.
Termine dazu:
17.01.2025: Zukunftsklausur (Erarbeitung Pastoralkonzept)
20./21.05.2025: Hauptamtlichenklausur
20.07.2025: Konzeptklausur
Anfang 2025: Entscheidung über Pfarrbüro und Pfarrkirche
Außerdem werden von jedem Pfarrgemeinderat 3-6 Mitglieder gesucht und schließlich benannt, um das Seelsorgeteam zu bilden, das jede Pfarrteilgemeinde braucht. Alle Seelsorgeteam-Mitglieder werden daraufhin auf fünf Jahre ernannt, erhalten Fortbildungen, sind Mitglieder im Pfarrgemeinderat und wählen unter sich den/ die Sprecher:in des Seelsorgeteams. Folgende Funktionen/ Verantwortungsbereiche müssen dabei im Seelsorgeteam übernommen werden: Liturgie - Gemeinschaftsdienst - Caritas - Verkündigung - PGR-Organisation.
Ebenso muss für die Pfarre die Finanzverantwortung ernannt werden.
Kann eine Funktion für eine bestimmte Zeit nicht besetzt werden, so vereinbart das Team, wie es diese Funktion in dieser Zeit gemeinsam aktiv hält.
Im zweiten Jahr werden die Mitglieder des Seelsorgeteams dann vom Bischof beauftragt und aktiv. Das Dekanat wird rechtlich als neue Pfarre errichtet und beginnt – soweit nötig mit Unterstützung – in der neuen Struktur zu arbeiten.
01.09.2025: Arbeitsbeginn der Pfarrvorstände
01.01.2026: Pfarrgründung
Jän./Feb. 2026: Amtseinführung Pfarrvorstände, Beauftragung Seelsorgeteams
Frühjahr 2026: Pfarrgründungsfest
Die neue Pfarre wird mehr sein,
als die Summe ihrer Pfarrgemeinden.
Monika Heilmann, Bereichsleiterin Pfarre&Gemeinschaft in der Diözese Linz ermutigte alle Anwesenden zu einem optimistischen Blick in die Zukunft. In vielen Situationen könne man nur Schritt für Schritt gehen, weil sich die Gegebenheiten ändern. Dies sei die Chance für den Heiligen Geist, wenn nicht alles minutiös durchgeplant und durchgetaktet ist, so Heilmann. Am Ende ihrer Ansprache erinnerte sie, dass für ein gelingendes Miteinander eine gute Kultur des Gespräches und der Diskussion wichtig sei. Dann bat sie noch: „Achtet darauf, dass ihr euch nicht überfordert und macht Pausen, damit genug Zeit, Energie und Nerven da sind.“