Pfarrer P. Johannes zum 2. Fastensonntag
Im heurigen Lesejahr B hören wir es in der Version nach Markus, dazu als erste Lesung, wie Abraham Isaak opfern will, und als zweite Lesung ein wunderschönes Trostwort aus dem Römerbrief: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont. Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“
Berg Tabor |
- „Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ (Mk 9,5)
Es ist eine Erfahrung von Himmel! Die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes wollen dieses Erlebnis festhalten. Für einen Augenblick dürfen sie die eigentliche Wirklichkeit wahrnehmen, sie lernen Jesus in seiner Verklärung als den kennen, in dem sich das Gesetz des Mose, und alle prophetische Verkündigung erfüllt.
Der große Befreier des alten Israel aus der Sklaverei in Ägypten, und der große Vertreter der Prophetie des Alten Testaments, Elia, sind gemeinsam mit dem Herrn im Gespräch.
Die großen Fragen der Welt lichten sich vom Geheimnis des Himmels her. Was Wunder, dass die Augenzeugen dieses Geschehens drei Hütten bauen wollen, um diese wunderbare Erfahrung nie mehr zu verlieren.
2. „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“
Es wird gleich deutlich werden, dass dieser himmlische Augenblick nur ein kurzes Aufblitzen ist. Im normalen Leben ist die tiefere Wirklichkeit verhüllt. Aber den Aposteln und damit auch uns wird geoffenbart, worauf es hier und jetzt ankommt. Jesus, der als der Auferstandene geheimnisvoll gegenwärtig ist und dessen Präsenz wir im Gottesdienst der Kirche feiern, ist der geliebte Sohn des himmlischen Vaters. Er hat eigentlich in dieser Welt das Sagen. Es liegt daran, dass wir auf ihn hören! Wir sollen uns von alldem nicht täuschen lassen, was uns innerweltlich einen Sinn einreden will.
3. „Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei.“
Wir können der Welt, wie sie ist, nicht entfliehen. Hier sollen wir das Werk der göttlichen Liebe in den Alltag übersetzen. Das gelingt uns, wenn wir auf den geliebten Sohn des Vaters fokussiert bleiben. Hier in unserer Welt begegnen wir vielfacher Not. Hier wird unsere Hilfe dringend gebraucht. Die drei Augenzeugen des himmlischen Aufleuchtens müssen im schwachen irdischen Dämmerlicht weitergeben, was sie schauen durften. Wir sind ebenso berufen, von dem weiterzuschenken, was uns Jesus sagt.
Das Schweigegebot Jesu ist an dieser Stelle eingegrenzt. Was die Jünger sehen durften, wird sich im Osterereignis klären. Ohne das Leiden und Sterben Jesu, also sein Eintreten in die tiefste Dunkelheit, wird seine Verklärung nicht verstanden werden können.
Die Verklärung war also des Ostermorgens Vorgeschmack, der den Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes gewährt wurde. Wir alle sind also aufgerufen, das Geheimnis der Verklärung Jesu in der Osterbotschaft in die Welt hinaus zu tragen. In der österlichen Verklärung des Herrn wird für uns auch verständlich, dass der Gekreuzigte der geliebte Sohn des himmlischen Vaters ist.
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.