Jahresschlussansprache von Pfarrer P. Johannes
Liebe Pfarrgemeinde von Wilhering!
Heute, am letzten Tag des bürgerlichen Jahres 2023, ist es gut, noch einmal Rückschau zu halten, dankbar für alles, was gut war, aber auch, unsere Sorgen und Ängste zu artikulieren. Die Kriege weltweit, eine gewisse Radikalisierung auch in unserer Gesellschaft, aber auch der Klimawandel sind bedenklich und werden uns in den nächsten Jahren beschäftigen.
Wir dürfen uns aber in der Stiftspfarre Wilhering über ein reges aktives Leben freuen:
Wir versammeln uns in der Kirche regelmäßig, um das Erlösungswerk, das Gott durch Jesus Christus vollbracht hat, zu feiern. Wir tun dies vor allem im sonntäglichen Gottesdienst. Danke an alle, die daran teilnehmen und damit jeden Sonntag ihren Glauben zum Ausdruck bringen und etwas von der Erlösungsfreude in den Alltag mitnehmen. Danke besonders denen, die aktiv mitwirken: Danke dem Mesner, den Ministrantinnen und Ministranten, den Kommunionhelfern und Lektoren, den Kantoren, dem Kirchenchor und wiederum dem Kirchenvolk, das durch gemeinsames Gebet und Gesang den Gottesdienst gemeinsam mit dem Organisten festlich gestaltet. Danke denen, die die Lektoren- und Kommunionhelferpläne erstellen. Danke auch dem Liturgiekreis, der besondere Gottesdienste, insbesondere die Familienmessen gestaltet gemeinsam mit Musikern, die für eine schöne und würdige Gestaltung sorgen. Danke auch allen, die sich um Kinderfeiern kümmern, ebenso allen, die sich um die liturgische Begleitung kümmern, wenn jemand aus dieser Welt abberufen wird, insbesondere beim Gebet mit den Angehörigen. Nicht vergessen dürfen wir den Blumenschmuck und die liturgische Gestaltung im Kirchenjahr: Adventkranz, Weihnachtskrippe, Palmzweige, Osterfeuer, Fronleichnamsaltäre, Firmung, Erntedank und unzählige kleine Dienste, die kaum auffallen, aber eine wesentliche Bereicherung sind. Danke auch für die finanzielle Unterstützung der Pfarre, für den Kirchenbeitrag sowie für die Spenden in den Anliegen der Diözese und der Gruppierungen der KA.
Ein großer Dank gilt wieder dem Pfarrgemeinderat und seinen Ausschüssen. Weiterhin trifft sich der PGR nicht nur bei den offiziellen Sitzungen, sondern auch monatlich, um zu besprechen, was jeweils ansteht. Es gibt auch wieder eine Jungschar, und die älteren Ministranten werden kommendes Jahr bei der Ministrantenwallfahrt nach Rom teilnehmen. Hoffentlich sind in Zukunft Volksschüler wieder bereit, als Ministranten in der Pfarre zu wirken.
Erwähnen darf man den Adventmarkt, an dessen Organisation und Gestaltung sehr viele Pfarrmitglieder beteiligt waren. Nicht vergessen dürfen wir die Gruppierungen, die eine Nähe zur Pfarre haben, insbesondere unsere Theatergruppe. Auch der Fischerverein verstärkt das Gemeinschaftsleben in der Pfarre Wilhering, besonders mit dem alljährlichen Fischerfest.
Ein wichtiges Thema ist die Pfarrkanzlei, in der die alltäglichen, notwendigen Tätigkeiten der Pfarre abgewickelt werden. Als Nachfolgerin von Gerti Schachner, die die Kanzlei neu strukturiert hat, wirkte bis jetzt zum Jahresschluss Andrea Mayer so verlässlich und kompetent, dass ich mich kaum darum kümmern musste und Zeit genug hatte, auch in der Volksschule Wilhering als Religionslehrer tätig zu sein. Es ist fast ein Wunder, dass sich sofort jemand gemeldet hat, den Dienst zu übernehmen, der hier auch schon Erfahrung hat, und auch die Pfarre Wilhering als Stellvertreter unseres Stiftsorganisten Ikarus Kaiser schon gut kennt, Matthäus Edinger, der aus der Pfarre Aspach im Innviertel stammt. Er wird den Dienst mit Beginn des neuen Jahres antreten.
Angesprochen werden muss die Strukturreform in unserer Diözese:
Im kommenden Jahr wird in unserem neugegründeten Dekanat Ottensheim die Gründung einer Großpfarre vorbereitet. Das ist vor allem dem Priestermangel geschuldet, bietet aber durchaus auch Chancen. Vieles soll über die Pfarrzentrale laufen, vor allem auch die Matrikenführung. Betont wird aber, dass die einzelnen Pfarrgemeinden ihre Eigenständigkeit behalten sollen. Wilhering hat durch das Kloster einen Vorteil, weil hier ein lebendiges geistliches Zentrum erhalten bleiben soll. Dennoch wird es schwieriger, weil ich jetzt auch Pfarrmoderator in Ottensheim bin und dort auch für die Seelsorge mitverantwortlich bin.
Insbesondere soll durch ein Seelsorgeteam in den Pfarrgemeinden das geistliche Leben gepflegt und gestaltet werden mit den vier Schwerpunkten Liturgie, Verkündigung, Caritas und Gemeinschaftsleben. Wie lange es möglich sein wird, jeden Sonntag Eucharistie zu feiern, ist nicht absehbar und hängt von der Gesundheit unserer Patres ab, die alle schon über 60 Jahre alt sind. So ist es P. Gottfried nicht mehr zumutbar, selbst Sonntagsgottesdienste zu halten.
Auf weitere Sicht brauchen wir sicher Wortgottesdienstleiter, wobei die Diözese Schulungen anbietet. Eine kleine Bemerkung dazu: Wer eine Ausbildung als Religionslehrer hat, ist diesbezüglich sicher schon ausgezeichnet geschult, ebenso, wer schon jahrelang Wortgottesdienste wie Totengebete oder Versöhnungsfeiern geleitet hat!
Zusammenfassend: Es wird sich vieles einspielen müssen, und wir werden sicher manches Problem zu lösen haben, aber wenn unsere Pfarrgemeinde zusammenhält und die innere Mitte im Auge behält, können wir die Zukunft sicher leicht bewältigen.
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.