Pfarrer P. Johannes zum 3. Sonntag im Jahreskreis
![See von Galiäa (See Genesaret)](/img/fb/d4/e834cdfcd9aa39fc1d2f/-See_Genesaret.jpg)
Liebe Mitchristen!
Zwei große Themen beherrschen den dritten Sonntag im Jahreskreis in diesem Jahr: Durch Jesus Christus ist es in der Welt hell geworden, konkret im Gebiet von Galiläa, das damals wenig Zugang zur biblischen Heilsbotschaft hatte. Und: Jesus beruft eine Jüngerschaft, die er später aussenden wird, um das Volk mit der Botschaft vom Reich Gottes zu konfrontieren.
„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht.“
Zunächst zitiert Matthäus den Propheten Jesaja, von dem wir im Advent und auch am Fest der Erscheinung des Herrn gehört haben: Dunkel bedeckt die Völker, aber jetzt ist das Licht aufgegangen – nicht das Licht der Sonne oder ein künstliches Licht, sondern das Licht, das die Herzen der Menschen hell macht. In Jesus Christus ist die göttliche Liebe menschlich so neu aufgeleuchtet, dass erst wahrnehmbar wurde, dass eine lieblose Welt finster ist. Was auch kommen mag, dieses göttliche Licht kann nie mehr ausgelöscht werden. Alle sind eingeladen, als Kinder des Lichtes zu leben.
„Folgt mir nach!“
Im zweiten Teil des heutigen Evangeliums geht es um eine Werbeaktion Jesu. Der Herr beruft beim See Genezareth die ersten Jünger: Simon und Andreas, Jakobus und Johannes. Simon wird er den Namen Petrus – Fels – geben. Auf diesen Felsen wird er eine neue Gemeinschaft, die Kirche, gründen. Die Jünger sollen Menschenfischer sein.
„Ich werde euch zu Menschenfischern machen!“
Jesus verwendet hier ein Bild, das den Fischern zunächst vertraut ist, aber etwas ganz anderes meint als das normale Fischen. Fische werden geangelt oder in einem Netz gefangen, um geschlachtet und verspeist zu werden. Der Vergleichspunkt liegt ganz woanders. Es geht um das Evangelium vom Reich Gottes, das eine so große Verheißung ist, dass sich zahllose Menschen davon gefangen nehmen lassen. Die Parallele liegt in den Wachstumsgleichnissen, beispielsweise in der Saat, die hundertfache Frucht bringt, oder auch in den Vermehrungswundern, angefangen bei der Hochzeit zu Kana über die Speisung der 5000 bis zum reichen Fischfang. Die Botschaft spricht immer in eine Situation des Mangels hinein: „Sie haben keinen Wein mehr!“, „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen!“ oder auch „Was ist das für so viele!“
Das Wunder geschieht, wenn wir glauben. Das bedeutet aber ein Tun: Die Fischer müssen wirklich die Netze auswerfen. Die Krüge müssen gefüllt werden. Die Saat muss gesät werden. Brot und Fische müssen ausgeteilt werden. Es geht immer um echtes Engagement im Sinne Jesu.
„Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter!“
Die Bibeltexte zu diesem Sonntag
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.