Pfarrer P. Johannes zum 21. Sonntag im Jahreskreis
Dagegen heißt es am Schluss: Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.
- Gott will, dass alle gerettet werden!
Das Buch Jesaja beinhaltet viele Stellen, die einen Heilsuniversalismus verkünden. Es beginnt schon mit der Völkerprozession auf den Zion im 2. Kapitel mit einem wunderbaren Friedensbild, da Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden, und setzt sich fort mit der Vision von einem köstlichen Mahl für alle Völker im 25. Kapitel. Auch die Lesung vom Fest Erscheinung des Herrn, Jes 60 „Völker wandern zu deinem Licht…“ gehört dazu und ebenfalls die heutige erste Lesung aus Jes 66.
Wir erinnern uns auch an das Gleichnis vom Festmahl: Geht an die Straßen und Zäune und ladet alle, die ihr seht, denn alles ist schon bereitet.
- Viele schlagen die Einladung aus!
Die tragische Aussage des erwähnten Gleichnisses ist, dass viele eingeladen sind, sich aber entschuldigen, weil ihnen etwas anderes wichtiger ist. Ich denke, die Bedeutung der Dinge wird falsch eingeschätzt. Üblicherweise wird nicht realisiert, worauf es eigentlich ankommt. Das Wort Jesu: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen!“, macht deutlich, dass es hier nicht um eine Sache neben anderen geht, sondern dass man um des Himmelreiches willen durchaus auf etwas verzichten muss, was einem auch lieb und wert sein könnte. Wenn jemandem etwas heilig ist, betreibt er immensen Aufwand dafür. Das kann der Fußballverein sein, das kann auch der Wohnwagen oder der Swimmingpool sein oder der Aktienhandel.
Wir müssen uns an dieser Stelle an das Hauptgebot erinnern: „Du sollst Gott lieben mit GANZEM Herzen, mit GANZER Seele und mit ALL DEINEN Kräften!“
Gottesbeziehung gibt es nicht parallel zu den Beschäftigungen mit den Dingen dieser Welt, alles kann nur Hilfsmittel für die Intensivierung dieser geistlichen Grundhaltung sein. Sonst wird die Tür wirklich eng, die zum Heil führt, während sie für viele, die wir normalerweise gar nicht beachten, überhaupt nicht eng ist, sondern weit offensteht.
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.