Pfarrer P. Johannes zum Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit
Und doch ist dieses Geheimnis unfassbar und unsagbar. Den Versuch, etwas davon zumindest erahnbar zu machen, habe ich in meinen Gedanken zum Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit im Jahr 2020 unternommen.
Im heutigen Evangelium wird die Einheit der drei göttlichen Personen so dargestellt: Jesus Christus sagt: „Alles, was der Vater hat, ist mein.“ Davon gibt der Heilige Geist an uns weiter, und zwar wird er uns in der Wahrheit leiten, er wird verkünden, was kommen wird, und er wird den Sohn verherrlichen. In der Abschiedsrede Jesu wird der Heilige Geist als Beistand, Tröster, Lehrer und als Aufdecker geoffenbart. Er wird also die Wahrheit offenbar machen, die die Menschheit unterdrücken möchte.
Betonen möchte ich, dass wir den Heiligen Geist ebenso wie den Vater und den Sohn im Gebet ansprechen können, dass wir sein Kommen erbitten sollen, und dass wir seine Gaben dringend brauchen.
Eine Bemerkung sei mir abschließend gestattet: Gerade in feministischen Kreisen stößt man sich daran, dass unsere Sprache für das unfassbare Geheimnis der Dreifaltigkeit „männliche“ Artikel verwendet: Der Vater, der Sohn, der Heilige Geist. Wir bemühen uns, das Unsagbare zu sagen und müssen gewissermaßen eine Sprachgrenze überschreiten. Wir kommen dem Mysterium aber auch nicht näher, wenn wir von der „Heiligen Geistin“ oder von der „göttlichen Geistkraft“ sprechen, die wir im Gebet ansprechen.
Letztlich werden wir verstummen und schweigend anbeten müssen.
Wichtig ist jedoch, dem Heiligen Geist zu erlauben, dass er uns mehr und mehr in das göttliche Geheimnis hineinnimmt und unser menschliches Leben in das göttliche hineinverwandelt.
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.
Bitte lesen Sie auch die Predigt von P. Johannes aus dem Jahr 2020!