Pfarrer P. Johannes zum 4. Sonntag in der Osterzeit
Das Leben in dieser Welt beginnt bei jedem Menschen durch eine Mutter. Sie schenkt uns von Beginn an das Urvertrauen und damit die Kraft, die uns leben lässt. Nicht nur Nahrung und Kleidung, auch das gute Wort und das Lächeln, das Trösten und Heilen sind in erster Linie mütterliches Wirken.
Das Wort Jesu am heutigen Sonntag: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.“, wird erst durch die Erfahrung der mütterlichen Sorge ins konkrete Leben übersetzt und damit für uns Menschen verständlich. Gott ist wie eine unendlich gute Mutter. Der himmlische „Vater“ hat Jesus geschickt, um uns erleben zu lassen, dass wir in ihm geborgen sind, was auch geschehen mag. Auch wenn wir in dieser Welt oft Angst haben, Gott ist größer als alles, was uns bedrohen mag, und er nimmt uns in die Vollendung auf.
An dieser Stelle dürfen wir auch unsere Feuerwehren und die vielen Hilfsorganisationen nicht unerwähnt lassen. Ich darf sie ein Sakramentum dieser göttlichen Liebe nennen. Wen rufen wir denn an, wenn wir in großer Not sind? Wo ist Hilfe und Rettung bei einem Brand, einem Unfall oder einer Naturkatastrophe?
Schließlich ist heute der Weltgebetstag um geistliche Berufe. Besser wäre es wohl, darum zu beten, dass die
Menschen neu die vielfältigen Aufgaben erkennen, die heute erfüllt werden müssen, damit etwas von der Sorge des wahrhaft guten Hirten erlebt werden kann. Das ist nicht selbstverständlich.
Wieder müssten wir uns die Mutter als Bild des guten Hirten zu Herzen nehmen.
Leider ist, auch in den vergangenen Jahrzehnten, unter dem Titel „geistliche Berufe“ viel Schlimmes passiert, das mit einem authentischen geistlichen Leben nicht vereinbar ist. Eigentlich braucht es in allen Berufen geistliche Menschen, die ehrlich, verständnisvoll, aufmerksam, hilfsbereit und respektvoll mit den Mitarbeitern umgehen und die Nöte wahrnehmen. Der wahrhaft geistliche Mensch wird für die Mitmenschen zum Segen! Beten wir um Menschen, die füreinander ein Segen sind!
Bitte lesen Sie auch die Predigten von P. Johannes aus 2021!
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.