Pfarrer P. Johannes zum Palmsonntag
Am historischen Ereignis der schrecklichen Hinrichtung Jesu durch die Römer nach zwei absurden Gerichtsprozessen besteht heute kein Zweifel.
Jeder Evangelist bringt uns aber auf seine Weise eine wichtige Botschaft des Heiles nahe.
Beim Evangelisten Lukas fällt auf, wie sehr sich die Hohenpriester und die Ältesten bemühen, die Verhaftung im Geheimen zu erreichen. Das Volk soll nichts davon wissen, denn es liebt Jesus wegen seiner Worte und Wundertaten.
Beim Leiden und Sterben Jesu zeigt uns Lukas aber, wie sehr verschiedene Menschen daran Anteil haben. Da sind nicht nur die Apostel und andererseits Tempelwache, der Hohe Rat sowie Pilatus und seine Soldaten involviert – von Pilatus wird Jesus sogar zu Herodes Antipas überstellt, der ihn allerdings nur verspottet und dann zurückschickt.
Auf dem Kreuzweg wird Simon von Cyrene auf den Leidensweg geholt, und bei Lukas sind dann noch die Frauen, die Jesus beweinen. Er sieht trotz seiner eigenen Qual noch, was der Stadt Jerusalem bevorsteht. Am Kreuz hängend betet er für die, die ihn dem schrecklichen Tod ausliefern, um Vergebung und entschuldigt sie noch mit dem Wort: „Sie wissen nicht, was sie tun.“ Mit dem einen mitgekreuzigten Schächer führt er ein Gespräch und verheißt ihm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!“ Schließlich übergibt er im Sterben seinen Geist dem himmlischen Vater mit den Worten von Psalm 31,6. Bei seinem Tod erkennt der römische Hauptmann ihn als den „gerechten Menschen“. Jesus offenbart sich in seinem Leiden und Sterben nochmals als der, der ganz für die anderen da ist, „pro nobis“. Alle, die dabei waren, „gingen betroffen weg.“
Er, der sich sein Leben lang bis in den Tod immer dem himmlischen Vater hingegeben hat, hat sich für uns hingegeben! Er hat aber gemäß Lukas auch mit uns und allen Leidenden gelitten und ist mit uns gestorben. Mit ihm werden wir auch auferstehen!
Bitte lesen Sie auch die Predigtgedanken von P. Johannes aus 2021!
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