Pfarrer P. Johannes zum 19. Sonntag im Jahreskreis
Sie sind zwar zu Jesus gekommen, aber sie wollen irgendwie billig abgespeist werden. Die ernsten Konsequenzen für ihr Leben zeigen sich für sie schon hier als unerträglich und werden am Schluss zu einer entschiedenen Ablehnung führen.
Zunächst hören wir ein Argument, das wir schon von Markus kennen: Was will denn dieser Jesus? Wir kennen seinen Vater und seine Mutter, also sein Herkommen. Was redet er so verrückt, er sei vom Himmel herabgekommen, er sei das Brot vom Himmel, das wahre Manna?
Wir können das als „Schubladisieren“ bezeichnen, als ein Kategorisieren und Reduzieren, als Einordnen in eine Matrix. Darin funktioniert ein Mensch tadellos, aber alles andere muss abgelehnt werden, weil es für das alltägliche Funktionieren der Abläufe gefährlich ist.
Jesus nimmt nichts zurück. Er betont auch, dass das alte Manna zwar zunächst am Leben erhalten hat, dass aber alle, die davon gegessen haben, doch gestorben sind. Wer aber vom wahren Brot, das vom Himmel herabkommt, isst, wird nicht sterben (V. 50). Wer glaubt, hat das ewige Leben (V. 47). Ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag (V. 44). Es ist die Speise, die für das ewige Leben bleibt (V. 27).
Das setzt sich noch fort: „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben“ (V. 51). „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben“ (V. 54), „wird durch mich leben“ (V. 57).
Es geht in der Botschaft der eucharistischen Rede also um ein Leben, das den Tod nicht kennt, das über den irdischen Gesetzmäßigkeiten von Geborenwerden, Wachsen, Altern und Sterben steht – ein Leben, nach dem der Mensch sich zutiefst sehnt, das sich schenken zu lassen er sich aber offenbar scheut.
Das Verwachsensein mit Jesus ist also die Teilhabe am Leben des Auferstandenen, der in seinem Tod am Kreuz den Tod besiegt hat. An diesem Geheimnis nehmen wir in jeder Eucharistiefeier teil und sprechen es auch nach dem Einsetzungsbericht aus:
DEINEN TOD O HERR VERKÜNDEN WIR UND DEINE AUFERSTEHUNG PREISEN WIR, BIS DU KOMMST IN HERRLICHKEIT.
Der Text wird auch im PDF-Format angeboten, mit der Bitte, ihn auszudrucken und an die Nächsten und Näheren weiterzugeben, die kein Internet haben.