Jahresschlussdank 2021 von Pfarrer P. Johannes
Meine große Sorge ist, ob es überhaupt in den nächsten Jahren so etwas wie Normalität geben wird. Es scheint ja, als würden sich immer mehr Pfarrmitglieder daran gewöhnen, dass der gemeinsame Gottesdienst gar nicht so wichtig wäre. Auf Dauer kann aber Kirche nicht bestehen, wenn sie sich nicht regelmäßig versammelt. Das Pfarrleben erleidet einen schlimmen Schaden, wenn über sehr lange Zeit empfohlen wird, sich möglichst nicht zu treffen.
Wir durften aber doch über den Großteil des Jahres gemeinsam Gottesdienst feiern und so das Kirchenjahr würdig begehen. Wir durften Taufen feiern, ebenso Erstkommunion, Firmung, Hochzeiten, und wir konnten den Verstorbenen einen würdigen Abschied bereiten.
Ich danke allen, die in der gemeinsamen Feier erspüren konnten die göttliche Gnade und die geheimnisvolle Gegenwart des Auferstandenen. Ich danke insbesondere allen, die an der würdigen Gestaltung der Gottesdienste mitgewirkt haben. Danke Mesner, Ministrantinnen und Ministranten, Organisten, Sängerinnen und Sängern, Lektorinnen und Lektoren, Kommunionhelfern, Ich danke dem Liturgiekreis insbesondere für die große Kreativität, das Mysterium auf immer neue Weise in den gottesdienstlichen Feiern aufleuchten zu lassen bei Familienmessen, bei besonderen pfarrlichen Feiern wie Fronleichnam, Erntedank, Firmung, Erstkommunion, aber auch bei weiteren Anlässen.
Danke dem Pfarrgemeinderat in dieser schwierigen Zeit, die vieles nicht zugelassen hat. Es ist alles Erdenkliche versucht worden, die Verbindung zur Pfarre lebendig zu halten. So wurden die verschiedenen Gruppierungen im Auge behalten, Pfarrzeitungen wurden gestaltet, auch die Homepage war immer wieder Thema, und die Sorge, wieder mehr Leute für das Pfarrleben zu interessieren, beschäftigte uns. Danke dem Pfarrkirchenrat, der sich um die finanziellen Bereiche der Pfarre kümmerte, wo auch Pfarrheim und Friedhof immer wieder Thema waren. An dieser Stelle darf auch unserer Betroffenheit über das Ableben des Obmannes des Pfarrkirchenrates, Dr. Sepp Meindl Ausdruck verliehen werden. Insgesamt hat der Tod dem Pfarrkirchenrat in dieser Periode drei Mitglieder entrissen.
In diesem Zusammenhang müssen jetzt doch einige Namen genannt werden. Dankenswerterweise hat Angelika Mühlbacher die Leitung des Pfarrgemeinderates übernommen mit Unterstützung von Siegi Zölß, Regina Lang ist neue Obfrau des Pfarrkirchenrates. Mittlerweile stehen wir aber schon in der Vorbereitung der Pfarrgemeinderatswahl, die kommenden März stattfinden wird. In diesem Zusammenhang ersuche ich dringend, Personen für die Wahl vorzuschlagen. Mindestens 12 Mitglieder sollten es sein, zusätzlich aber noch Personen, die bereit sind, in verschiedenen Gremien für die Pfarre zu arbeiten, wie Pfarrkirchenrat, Liturgiekreis, Öffentlichkeitsausschuss, Organisationsausschuss, eventuell Pfarrcaritas oder auch weitere. Ideen dazu sind sehr erwünscht. Zusätzlich wäre es ein Traum, wenn die Männerbewegung wieder aufleben würde, die Frauenbewegung junge Kräfte bekäme, wenn sich eine Pfarrjugend bilden könnte und auch eine Jungschar wieder aufleben würde. Vielleicht kann ich dabei, auch über die Schule, unterstützend beitragen.
Einige Gruppen möchte ich noch eigens erwähnen: Eine besonders wertvolle Gruppe in der Pfarre ist die der Ministranten. In letzter Zeit habe sich leider viele ältere Ministrantinnen und Ministranten vom Dienst zurückgezogen. Ihnen möchte ich ausdrücklich für den jahrelangen sehr wertvollen Dienst in der Liturgie danken, und sie bitten, sich ernsthaft zu überlegen, ob sie nicht eine aktive pfarrliche Jugendgruppe bilden könnten. Beim Firmunterricht der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass es da großartige Kräfte gibt. Es wäre schade, wenn sich hier nicht eine eingeschworene Gemeinschaft bilden könnte, die auch in das Pfarrleben neue Energie einbringt. Schmerzlich muss ich aber feststellen, dass nur mehr sieben Ministrantinnen und Ministranten für den normalen sonntäglichen Dienst, für Begräbnisse und Hochzeiten zur Verfügung stehen. Um so mehr freut es mich aber, dass sehr viele Kinder auch der ersten Klasse Volksschule sich bereit erklärt haben, beim Sternsingen mitzuwirken! In diesem Zusammenhang möchte ich mich ausdrücklich bedanken für die Organisation der Dreikönigsaktion sowie für die Bereitschaft, die Gruppen zu begleiten. Danke auch den Familien, die die Sternsinger zum Essen einladen. Ich hoffe, dass in zwei Jahren die Situation bei den Ministranten wieder besser wird. Es gibt allerdings diesmal nur zwei Erstkommunionkinder.
Danke dem Team, das die Firmlinge im vergehenden Jahr begleitet hat. Ich bitte darum, dass die Firmbegleitung auch in kommenden Jahr wieder so professionell stattfindet.
Danke dem Pfarrkirchenchor unter der Leitung von Gabi Azesberger! Leider sind mehrere Mitglieder aus Altersgründen ausgeschieden. Mir gefällt es, dass die Verbindung aufrechterhalten wird und diese ein wenig wie Ehrenmitglieder weiter dazugehören. Eine kleine Werbung darf ausgesprochen werden: Der Chor kann jederzeit junge Sängerinnen und Sänger brauchen.
Danke den Mitgliedern der Theatergruppe, durch die auch das KBW weiterlebt und die für das kommende Jahr eine Aufführung planen. Hoffentlich (!) kann diese auch stattfinden. Der letzte Adventmarkt, der schon fertig geplant war, musste leider auch ausfallen, ausdrücklicher Dank aber allen, die sehr große Energie für eine erhoffte Durchführung aufgewendet haben.
Erwähnen möchte ich auch den Fischerverein, der zwar nicht unmittelbar pfarrlich ist, aber Kontakte innerhalb der Pfarre vertiefen kann. Das Fischerfest beim Pfarrheim war wieder ein großer Erfolg.
Ein paar Sätze zu den Finanzen der Pfarre. Die KFB hat bisher einen großen Teil der Einnahmen beim Adventmarkt der Pfarre zur Verfügung gestellt, ebenso hat die Theatergruppe einen Beitrag geleistet, wie auch der Kirchenchor einen Teil der Einnahmen beim Adventkonzert an die Pfarre weitergegeben hat. All diese Einnahmen fehlen der Pfarre in den letzten zwei Jahren, zusätzlich sind die Spenden aus den Tafelsammlungen fast auf ein Drittel zurückgegangen. Es sind zwar noch Reserven vorhanden, und wir haben auch eine große Summe im fünfstelligen Bereich vom Staat wegen der Lockdowns zurückbekommen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Fixkosten nicht zu unterschätzen sind.
Zur Pfarrkanzlei: Frau Gerti Schachner ist nach fast vier Jahren Dienst in Pension gegangen. Sie hat insbesondere für die Neustrukturierung der Büroarbeit großartiges geleistet und wurde dafür zusätzlich mit zehn Stunden auch vom Stift angestellt. Sie hat jetzt auch während der Pension noch die neue Sekretärin, Frau Andrea Mayer, eingeschult, und da werden noch einige Stunden anfallen, die auch abgegolten werden müssen. Ich bin sehr froh darüber und ich sehe es als sinnvoller an, selber in der Volksschule über den Religionsunterricht unsere Kinder zu begleiten, als den Bürodienst zu machen. Ich kann mich finanziell dafür in der Pfarre beteiligen, möchte aber daran erinnern, dass wir auch die finanzielle Beteiligung der Pfarrmitglieder dringend brauchen. In den nächsten Jahren wird unsere Pfarre der neu zu gründenden Großpfarre eingegliedert, die dem derzeitigen Dekanat Ottensheim entsprechen wird. Unsere Pfarre wird dann als Pfarrgemeinde weitgehend selbstständig bleiben.
Abschließend: Tragen wir alle dazu bei, dass sich möglichst viele unserer Pfarrmitglieder möglichst gut mit unserer Pfarre identifizieren und an einem lebendigen Pfarrleben teilnehmen!
31. Dez. 2021
P. Johannes Mülleder, Pfarrer der Stiftspfarre Wilhering
Die Redaktion der Pfarr-Webseite dankt unserem Herrn Pfarrer P. Johannnes für 61 Predigten zu Sonn- und Feiertagen, die alle auf dieser Seite nachlesbar sind und als PDF ausgedruckt werden können.