Wohnungssuche
Diese gestaltete sich äußerst schwierig, vorwiegend über das Internet, zumeist war aber die Miete zu hoch, über Makler schied das Vorhaben aus wegen der Maklerprovisionen von 1 bis 3 Monatsmieten und dafür war kein Geld vorhanden, Privatvermieter boten manchmal desolate oder sehr abgelegene Unterkünfte an, Mietverträge waren teilweise gespickt mit Klauseln nur zu Ungunsten des Mieters und dergleichen mehr. Eine Durchsicht war immer nötig.
Ausblick
Am 17. Aug. d.J. wurden die letzten beiden Syrer, die noch keinen Asylbescheid haben, von der Caritas in eine neue Caritas-Wohnstätte nach Linz am Bindermichl umgesiedelt.
Seit Mitte April d.J. begann in genannter Unterkunft für die dort untergebrachten Syrer eine sehr „bewegte“, zum Teil auch eine sehr turbulente Zeit. In den vorstehenden Abschnitten und auch in der letzten Ausgabe des Pfarrblattes Nr. 153 Juni/Juli 2016 wurde in dem Bericht vom 8.6. von Ägid Lang darüber teilweise berichtet.
Nur zur Erinnerung:
Ein Fest des Dankens und Kennenlernens im Pfarrheim Wilhering
Ein Bericht von Ägid Lang, private Bezugsperson zu den Asylwerbern im Stift Wilhering seit deren Ankunft im April 2015
Wilhering, 13.11.2016
Schon viele verschiedene Feste und Feierlichkeiten wurden in „unserem“ Pfarrheim abgehalten. Ein solches, wie heuer am 30. September hatte aber noch nie stattgefunden. Es war sozusagen ein internationales, denn als Veranstalter fungierten Syrer und Afghanen im Zusammenwirken mit einigen Personen aus der Pfarre und dem örtlichen Caritasbüro als Unterstützer in der Organisation.
Im April des Vorjahres fanden 10 Männer aus Syrien in einem vom Stift Wilhering adaptierten Gebäude im Zusammenwirken mit der Caritas und der Gemeindeverwaltung eine Unterkunft. Das Alter betrug zwischen 19 und 34 Jahren. Die Herkunftsgebiete waren Aleppo, Homs, Damaskus und Daraa. Die gefährliche Flucht dauerte rund 1Monat über die sog. Balkanroute - nur mit dem Unterschied, dass damals noch nicht täglich Abertausende unterwegs gewesen sind. Einige sind verwandt, andere lernten sich auf dem Fluchtweg kennen, die meisten aber erst hier in Wilhering. Beruflich handelt es sich teilweise um Studenten oder Personen mit abgeschlossenem Studium, um Ingenieure, um einen Lehrer und einen Bildhauer mit hoher künstlerischer Begabung. Teilweise konnten die Asylwerber Englisch — aber keiner ein Wort Deutsch. Kurz nach ihrere Ankunft wurde sofort mit dem Deutschunterricht durch Herrn Prof. Hammerschmidt und in der Folge auch durch Frau Strauss gestartet, zusätzlich besuchten einige auch Deutschkurse in Linz bei verschiedenen Instituten, so dass heute alle Deutsch in unterschiedlichem Niveau verstehen und sprechen und einige unter ihnen nach dieser kurzen Zeit schon ausgezeichnet gut verstehen und sprechen. Zwischenzeitlich erfolgte personell eine Änderung, eine Person übersiedelte in einen anderen Ort und eine neuer Asylwerber im Alter von 43 Jahren, auch ein Syrer kam.
Nicht alle Begegnungen können in den nachfolgenden Beiträgen angeführt werden, doch eines kann und darf schon behauptet werden, dass bei entsprechendem Umgang mit Flüchtlingen von unserer Seite ein Beitrag der Erleichterung zu deren schwierigen Lebenssituation erfolgen kann und bei diesen Menschen auch auf sehr fruchtbaren Boden fällt, was vielleicht ein späteres Zusammenleben, hoffentlich auch teilweise mit ihren Familien wesentlich begünstigt und sie sich daher auch nicht abkapseln werden. Integration erfordert Respekt von beiden Seiten.
Alle Beiträge dieser Seiten wurden erstellt vom "Vater" der syrischen Asylwerber, die das Stift Wilhering beherbergt.