Pfarrkirche Weyregg
Um 1590 wurde Weyregg dann von St. Georgen abgetrennt, die Seelsorger galten aber noch immer als Vikare, bis Weyregg 1891 unter Pfarrer Michael Dobler eine eigenständige Pfarre wurde.
Die Weyregger Kirche, die dem hl. Valentin geweiht ist, entstand aus einem kleinen spätgotischen Bau. Von diesem blieb nur das Presbyterium (Altarraum) erhalten. In den Jahren 1931/32 wurde das Kirchenschiff in vergrößerter Form neu aufgebaut, und auch der Turm stammt aus dieser Zeit. Das gotisierende Kreuzrippengewölbe des Langhauses unterscheidet sich durch seine einfache symmetrische Struktur deutlich von den spannungsgeladenen asymmetrischen Gewölben aus dem Mittelalter, wie wir sie aus anderen Kirchen des Attergaues kennen. Altarraum mit neugotischem Hochaltar, in den Gewölbefeldern moderne Seccomalerei (1952) von Karl Weiser; an den Seitenwänden die spätgotischen Statuen der hl. Sebastian (links) und Valentin (rechts), vermutlich aus der Schule des Lienhart Astl. Die Mondsichlmadonna (wohl gotisch, aber barock überarbeitet) ist von unbekannter Provenienz.
Renovierungen und Umbauten
Im Jahr 1972 wurde das Gotteshaus erneuert. Im Zuge dieser Arbeiten stieß man auf Grundmauern, die wahrscheinlich aus dem Jahr 1485 stammen. Es dürfte sich damals schon um ein gemauertes Kirchlein gehandelt haben, das ein hölzernes Kirchlein abgelöst hatte, mit kleinen Rundbogenfenstern, einer rechteckigen Altarnische, mit Steinplatten als Boden und Holzschindeln als Bedachung. Hinter einer Quermauer kamen auch Gebeine zum Vorschein, die sicherlich vom seinerzeitigen Friedhof stammen.
Dann ist vor allem die Vergrößerung der Kirche zu nennen. Im November 1931 wurde ein Anbau von acht Meter Länge begonnen und war im September 1932 fertig. Noch im selben Jahr wurde auch der Turmbau in Angriff genommen, der 1933 vollendet war.
Nach dem Turmbau wurden die kleinen alten Glocken vom Dachreiter in die neue Glockenstube hinauf gezogen, die für ein großes Geläute berechnet war. Dieses wurde unter Pfarrer Matthäus Hofer bei der Wiener Glockengießerei Pfundner angeschafft. 1936 geweiht, musste es schon 1940 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Wie durch ein Wunder wurde das kupferne Turmdach vor demselben Schicksal bewahrt. Das heutige Geläut wurde in Abschnitten von 1947 bis 1958 in der oberösterreichischen Glockengießerei St. Florian angeschafft. In derselben Zeit wurde die Kirche innen und außen renoviert.
Die Wand- und Deckengemälde, wie Kreuzweg und Herz-Jesu-Altar, wurden vom Salzburger akad. Maler Prof. Karl Weiser geschaffen.
1972 wurde die Pflasterung des Altarraums erneuert. Es gab neue Fenster und Fensterscheiben. Die Entwürfe stammen von Herrn Prof. Karl Weiser. Die liturgischen Einrichtungen wurden auch erneuert. Auch der neugotische Hochaltar besaß an sich keinen eigentlichen Kunstwert und war stark vom Holzwurm befallen, sodass es gerechtfertigt und naheliegend war ihn abzutragen. Im Juni 1972 feierte man auch "600 Jahre Pfarre Weyregg". 1993 erhielt Weyregg von der Pfarre Radfeld einen neugotischen Altar als Leihgabe. Dieser wurde 2004 der Pfarre geschenkt.