Pfarr- und Gemeindezentrum "Amaliahaus"
Besonderheiten des Ortes, Geschichte, Topografie und Lebensgrundlage der Menschen wurden im Vorfeld als inhaltliche Ansatzpunkte erarbeitet und der Künstlerin zur Verfügung gestellt.
Die Künstlerin ruft die Ausgrabungen aus der Römerzeit in Erinnerung und stellt eine Verbindung vom PGZ nach außen in den Garten her sowie zwischen Kirche und Gemeinde, Schule und Kindergarten. Und sie greift das Thema "Anfänge" auf mehreren Ebenen auf.
Glasarbeit, Foyer Pfarrbüro
Das erste hebräische Wort in Genesis 1,1 wird in Form einer Wandarbeit aus Glas im Foyer des Pfarrbüros (oberer Eingang) wieder aufgenommen und schafft Verbindung zwischen Außen- und Innenraum, bezugnehmend auf folgenden Text von Lia Purpura, einer amerikanischen Lyrikerin:
»Abhängig von einem kleinen Unterschied in der Aussprache, der die An- oder Abwesenheit des bestimmten Artikels definiert, könnte die Stelle anders lauten: anstelle von be‘resheet, ba‘resheet – nicht ’im Anfang’ sondern ’in einem Anfang’ schuf Gott …«
In: Lia Purpura, All the fierce tethers, S. 53
Mosaiken, Foyer Veranstaltungssaal
Die römischen Mosaiken stammen aus dem 2./3. Jhd. n. Chr., aus einer Zeit, in der das Christentum hier Fuß fasste.
Die beiden gefundenen Mosaiken wurden in den Boden links und rechts des unteren Eingangs in den Boden in Glasvirtrinen eingelassen.
sub rosa (unter der Rose), Sitzungssaal
Eine Rose an der Decke symbolisierte bei den Römern, dass hier Gehörtes und Gesagtes den Raum nicht verlässt. Die Kompositionen im Sitzungssaal greifen diese Symbolik auf.
Außengestaltung
Im 2./3. Jhd. n. Chr.erlebte auch die Gartenkultur bei den Römern eine Hochblüte. Viele der damaligen Pflanzen findet man auch im heutigen Pfarrgarten. Der neue Raum zwischen PGZ, Kirche und Pfarrhof nimmt die Form des ersten hebräischen Vokals in Genesis 1,1 auf und greift auf ein ursprüngliches Bild des Gartens zurück.
Eine "Allee der Apfelbäume" verbindet die beiden Gebäudeteile und ist eine direkte Wegverbindung zwischen Kirche und Gemeinde. In Verbindung mit dem Schöpfungsbericht und der oben zitierten Textstelle von Lia Purpura öffnet die "Allee der Apfelbäume" für die Künstlerin einen neuen Denkraum, der die Möglichkeit beinhaltet immer wieder neu zu beginnen, sich immer wieder neu entscheiden zu können.