Osternacht, Zurück ins Leben
Liebe Mitchristen!
Glauben sie an die Auferstehung vom Tode?
Bitte verzeihen sie mir diese Frage, aber viele Christinnen und Christen glauben angeblich nicht wirklich an die Auferstehung, viele halten sie für einen frommen Wunsch oder für einen Aberglauben. Ist Ostern vielleicht eine gute Erfindung der Kirche und der Theologen um den Menschen Hoffnung zu geben, weil der Mensch nicht ohne Hoffnung leben könnte?
Ich meine es gibt mindestens 2 Herangehensweisen an die österlichen Berichte der Bibel:
Die eine ist, ich glaube nur das, was ich sehe und beweisen kann, oder ich glaube aufgrund der Überlieferung und der Tatsache, dass es in unserem Leben mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als ich mir vorstellen kann.
Mit der ersten Haltung werde ich mir mit dem leeren Grab schwer tun, genauso schwer wie Thomas, der den Auferstandenen anfassen musste, um an ihn glauben zu können. Obwohl das Grab leer ist werde ich immer noch zweifeln, weil es meine Vorstellung übersteigt und sprengt.
Zweifel sind nicht schlecht, weil sie uns vor Leichtgläubigkeit und Scharlatanen warnen und sie gehören unbedingt zu einem Christen dazu. Doch ein grundlegender Zweifel an der Auferstehung Jesu zu etwas ganz Neuem, aus dem Tode hat massive Auswirkungen auf mein Leben.
Denn wenn mit dem Tod nicht alles aus ist, weil mich mein Schöpfergott in seiner grenzenlosen Liebe nicht fallen lässt und mich aufnimmt in die ewige Heimat, bekommt mein Leben eine andere, größere und leichtere Dimension dazu.
Die Angst vor dem Tod, und zwar vor jeglichem Sterben wie Scheitern, Abschied, Versagen, tiefen Ängsten… kann sich wandeln in freudvolle Hoffnung und tiefe Zuversicht. Das Leben bekommt dadurch eine neue Perspektive und diese Hoffnung und Zuversicht trägt auch und gerade in schweren Zeiten.
Am Ostermorgen kamen die Frauen zum Grab und sahen, dass der Stein weggewälzt war, er war sehr groß – heißt es im Evangelium.
Der Stein steht auch für unsere Zweifel, unsere Angst und Ohnmacht und für alles, was unser Leben schwer macht.
Dieser Stein ist weggewälzt und das Licht strahlt in die dunkle Grabkammer hinein.
Die Botschaft heißt: habt keine Angst, er ist nicht hier in der Dunkelheit, er geht euch voraus nach Galiläa, in euren Alltag, dort werdet ihr ihn sehen.
Wer also den Auferstandenen sucht, wird ihn in seinem Alltag finden, mitten in seinem und ihrem Leben.
Die vertrauende, hingebende Liebe hat den Tod überwunden, und zwar jede Art von Tod und Scheitern. Das gibt Mut, das gibt Hoffnung.
So lasst uns einstimmen in den Osterjubel mit unserem Lied, Der Heiland ist erstanden.
Amen.