Allerhöchster Auftrag an uns
Liebe Schwestern und Brüder!
Wir begehen heute den zweiten Fastensonntag. Wir sind auf einem Weg.
Das Ziel heißt Ostern oder Pas-cha, was Durchgang heißt. Jesus geht durch Konfrontation, Verurteilung, Schmerzen und Tod am Kreuz zum Licht der Auferstehung.
Wir müssen auch heuer wieder neu lernen, warum wir uns Christen nennen. Jeden Sonntag bekommen wir jetzt eine neue Einsicht geboten.
Heute erzählt uns der Evangelist Markus seine Lieblingsgeschichte mit Jesus:
Er stellt uns vor die Frage: „Wer ist dieser Jesus?“ Er linderte die Not vieler Menschen und heilte sie von ihren Krankheiten und er zog sich immer wieder an einen einsamen Ort zurück, um mit Gott seinem Vater allein zu sein. Doch die Jünger waren bisher nie dabei. Sie suchten ihn dann, weil ihn viele Leute erwarteten. Nur dieses Mal waren Jünger eingeladen. Wahrscheinlich hätten sie und wir sonst nie davon erfahren.
Aus den Evangelien wissen wir, dass er zusammen mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem zu seinem Karfreitag war. Dort soll er leiden müssen und nach drei Tagen vom Tode auferstehen. Davon aber erzählt hier Markus noch nichts. Nur Jesus wußte - nun mit seinem Selbstbewußtsein -, dass er in Konkurrenz zum großen Tempel und seinen Hohenpriestern treten musste. Er wusste, Gott wohnt in IHM, nicht im Tempel mit den Opfergeschäften?
Jesus will ihnen zeigen wie seine Auszeit dort oben abläuft. Da werden sie von einem unvorstellbar schönen Licht umgeben. Jesu Ausstrahlungskraft wird so intensiv, dass sogar seine Kleider zu leuchten beginnen. Er ist nicht nur mit seinem Vater im Gespräch, sondern auch mit den beiden Lichtgestalten seines eigenen Volkes, mit Mose und Elija. Die drei Zeugen, Petrus, Jakobus und Johannes, vernehmen - wie einst bei der Taufe Jesu am Jordan - eine Stimme aus der Wolke:“ Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören!“
Auf ihn sollt ihr hören! Also WIR.
Das ist nicht bloß eine Empfehlung! Woher kommt dieser gewaltige Auftrag an uns? Gott-Vater kann man nicht sehen. Wir würden sofort vergehen. Was er von uns will, das sagt er uns durch seinen Sohn, der ihm so intensiv und liebevoll zuhört.
Unsere Aufgabe in dieser Fastenzeit ist es also mit IHM Erfahrungen zu machen. Nicht bloß kleine Verzichtleistungen erbringen. Er will in unsere Welt mit einbezogen werden.
Die Menschen von Heute wollen sich aber seit langem nichts dreinreden lassen, sonst würde die Welt friedlicher und natürlicher aussehn.
Seit genau 2 Jahren sterben tausende Menschen in der Ukraine unter Bomben und Raketen. Und wir wissen warum.
Unsere Umwelt verändert sich stark. Unsere Winter sind sehr kurz geworden und die Sommer lang und heiß. Und wir wissen warum.
Die Anzahl der Vögel und Bienen ist stark geschrumpft. Und wir wissen warum.
Auch in unserer Nähe gibt es allerhand anders zu sehen. z.B. unsere eigene Nachbarschaft, unsere Berufs- und Schulkollegen.
In diesem Jahr wird in vielen Ländern eine Parlaments- oder Präsidentenwahl abgehalten. Das Miteinander steht in Gefahr.
Hat das alles nichts mit der Stimme unseres Herrn zu tun?
Doch, doch. Er lebt. Und deshalb macht er sich Sorgen um uns.
Gottes oberster Wunsch an uns ist: AUF IHN SOLLT IHR HÖREN!
D.h. u.a. beten wir mit Jesus für gefährliche Leute und bedenken wir ihre radikalen, einfach dahergesagten Meinungen. Halten wir selber Frieden. Lassen wir uns heiler machen in den Gottesdiensten.
Die Fastenzeit läuft! Wir haben ein Programm! Es wird spannend.
Und doch dürfen wir uns enorm ermutigt fühlen. Seit unserer Taufe sagt die Stimme aus der Wolke ständig auch zu uns: „Du bist mein geliebtes Kind...“
Halten wir vor IHM still! Es ist die Liebe, die die Welt bewegt.
Amen.