Erscheinung des Herrn, Dreikönig
Liebe Könige, liebe Mitchristen!
Liebe Kinder, für euch speziell soll heute meine Predigt zum Dreikönigstag sein!
Das ist schon eine spannende Geschichte! Da hören wir von sogenannten Weisen aus dem Morgenland, die kommen, um Jesus in der Krippe zu finden. Aber über diese Sterndeuter selbst steht nicht viel im Evangelium, das einzige, das dort wirklich beschrieben wird, ist, welche Geschenke sie mitgebracht haben. Es waren Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Die Geschichte selbst ist also kein Tatsachenbericht, die Wissenschaft ist sich nicht einig über den Stern von Bethlehem, sondern hören wir vielmehr einen Glaubensbericht der damaligen Zeit und der will uns deutlich machen, wer dieser Jesus in der Krippe von Bethlehem für uns Christen ist.
Die Jungschar hatte vor 70 Jahren die Idee, Kinder und Erwachsene als Könige zu verkleiden und sie von Haus zu Haus gehen zu lassen, um Spenden für die Armen zu bitten und die Menschen und Häuser zu segnen. Das ist bis heute so geblieben, weil es ganz im Sinne Jesu ist, sich um die Benachteiligten zu kümmern.
Zurück zu den Geschenken der Könige:
Schauen wir uns das mal genauer an! Was fällt uns zu Gold ein? Bestimmt, dass es etwas sehr Wertvolles ist. Es gibt Goldbarren, und Goldschmuck, sogar Goldmünzen und Goldschätze! Zu der Zeit, in der Jesus geboren ist, da war Gold auch schon sehr wertvoll! Damals wie heute war es eher etwas für die reichen Leute, und für Könige und Herrscher. Wenn man ein König war, dann war es ganz normal, dass man ganz viel Goldschmuck hatte. Auch unsere Könige in der Krippe sind in goldenen Gewändern dargestellt.
Wenn die Weisen Jesus also Gold als Geschenk mitbringen, dann wollen sie sagen: auch Jesus ist ein König! Aber er ist nicht irgendein König, nicht wie alle anderen, sondern er ist ein besonderer König – einer, der von Gott kommt! Der uns mit göttlicher Autorität etwas zu sagen hat.
Das zweite Geschenk war Weihrauch. Das kennen wir! Manches Mal verwenden wir Weihrauch auch bei uns in der Kirche, bei besonders wichtigen Festen, so wie heute! Wenn man den Weihrauch erhitzt, dann verdampft er und fängt an stark zu riechen und zu rauchen. Und es gibt auch einen schönen Kanon, wo sinngemäß gesungen wird: „Genauso wie der Rauch des Weihrauchs soll auch mein Gebet zu dir aufsteigen, guter Gott!“. Der Weihrauch ist also ein Symbol für das Gebet, für den Lobpreis Gottes. Wenn also die Sterndeuter Weihrauch als Geschenk bringen, dann wollen sie damit sagen: Jesus soll angebetet werden, genau wie Gott, weil er der Sohn Gottes ist!
Er ist der menschgewordene Gott, der jetzt mitten unter uns lebt.
Als letztes haben sie etwas mitgebracht, das wir heute nicht mehr so gut kennen: Myrrhe.
Auch das war zur Zeit Jesu etwas sehr Teures und Wertvolles! Hauptsächlich hat man es als eine Art Parfüm verwendet, und auch als Medizin war es sehr beliebt. Myrrhe war also etwas, das die Menschen für sich selbst verwendet haben, in unterschiedlicher Weise. Und vielleicht wisst ihr jetzt auch, warum die Weisen aus dem Morgenland als drittes Geschenk ausgerechnet Myrrhe mitgebracht haben… das haben sie gemacht, weil sie damit auch zeigen wollten:
Jesus ist auch ganz Mensch, nicht nur ein bisschen. Er ist einer von uns, in ihm ist Gott Mensch geworden.
Die drei Geschenke sind also in Wirklichkeit Symbole oder Bilder für Jesus selbst.
Er ist König, Gott und Mensch zugleich!
Als König ehren wir ihn, als Gott beten wir ihn an und als Mensch versuchen wir eine Freundschaft aufzubauen und schauen wir uns sein Verhalten ab und versuchen es in unser Leben zu übertragen.
Das können wir von den drei Weisen, den drei Königen, heute lernen.