"Ein Kind verändert die Welt"
Es überrascht mich immer wieder, wie Menschen anders werden, wenn sie ein Kind bekommen. Sie verändern ihre Lebensgewohnheiten. Sie stellen sich ein auf das Kind.
Sie werden fürsorglicher. Sie räumen aus dem Weg, was dem kleinen Leben schaden könnte.
Sie engagieren sich, um zu verbessern, was sich verbessern lässt: damit es das Kind gut hat.
Sie achten sehr darauf, dass das Kind eine gute Zukunft haben kann.
Nicht nur die Eltern, die Verwandtschaft, die Freunde – alle werden anders, wenn sie ein Kind bekommen.
Es stimmt: Ein Kind verändert die Welt.
Wir alle „haben ein Kind bekommen“ – es liegt in der Krippe. Auch wenn der Brauch nicht überall gepflegt wird, in vielen Häusern und Wohnungen steht eine Krippe.
Sie bezeugt diese Botschaft: „Ein Kind ist uns geboren!“
Wir haben ein Kind bekommen und besingen es in vielen Liedern und feiern seinen Geburtstag: in der Kirche, zu Hause, mit einem Festmahl, mit Geschenken, mit allem, was so dazu gehört. Menschen werden anders, wenn sie ein Kind bekommen. - Werden wir anders?
Verändert uns dieses Kind in der Krippe?
Es scheint so. Zumindest kurzfristig.
Wir geben uns anders zu Weihnachten, wir gehen anders miteinander um – wir bemühen uns zumindest.
Der Blick auf das Kind macht uns offener, gefühlvoller, zärtlicher – auch im Umgang miteinander.
Es täte uns allen gut, wenn wir – dem „Kind“ zuliebe – auch über Weihnachten und die Feiertage hinaus „weihnachtlich“ bleiben: häuslicher, fürsorglicher, menschlicher, engagierter.
Es liegt vieles im Argen, zur Zeit, in unserer Welt.
Unsere Gesellschaft, unsere Umwelt, überhaupt die ganze Welt würde es verdienen, dass wir uns mehr interessieren und engagieren: damit die Lebenschancen besser werden, für alle „Menschenkinder“.
Damit die Umstände, in denen wir leben, menschenfreundlicher werden, lebensfreundlicher.
Mit unserem Einsatz kann es gelingen, dass das Gute sich durchsetzen kann.
Mit unserer Hilfe kann es möglich werden, dass diese unsere Welt ein warmes und helles, ein sicheres Zuhause wird, eine Heimat für alle „Menschenkinder“.
Durch unser Engagement kann es gelingen, dass jedes „Menschenkind“, gleich woher es kommt, sich erwünscht und wertvoll und geschätzt und geliebt weiß, in dieser Welt. Durch uns kann es gelingen, dass jedes „Menschenkind“ – ob jung oder alt – die Zuwendung und Liebe bekommt, die es braucht.
Menschen werden anders, wenn sie ein Kind bekommen.
Alle Jahre wieder bekommen wir dieses Kind in der Krippe. Alle Jahre wieder hören wir, was die Engel singen: wir hören dass es von Gott kommt, dass es Sein „Wort“ ist, das er uns in diesem Kind gegeben hat,
dass es den Namen trägt: „Gott ist mit uns.“
Dass wir das „alle Jahre wieder“ erfahren und feiern ist wichtig. Es darf uns nicht verloren gehen. Es ist wichtig, dass wir - alle Jahre wieder - dieses Kind „bekommen“.
Weil es stimmt, dass Menschen „anders“ werden, wenn sie ein Kind bekommen: sie werden fürsorglicher, liebevoller, friedlicher, besser, engagierter, glücklicher – sie werden „menschlicher“. Ja, ein Kind verändert die Welt. Es möge uns verändern – dieses Kind in der Krippe. - Gesegnete Weihnachten!