"Bereit für das Fest?"
Die Geschäfte sind bereits geschlossen. Die Hektik auf den Straßen beruhigt sich. Die meisten Vorbereitungen für den „Hl. Abend“ sind – hoffentlich – schon getroffen.
Wir sind in „Erwartung“. - Ich hoffe, Ihr seid noch nicht so geschafft, dass Euch die Weihnachtsfreude schon vergangen ist.
Bei aller Arbeit, bei allem Drumherum, bei allem Stress den die letzten Tage vor Weihnachten mit sich bringen: diese Tage haben doch auch ihren besonderen Reiz, dem man sich gar nicht entziehen kann. Eine ganz eigene Stimmung macht sich breit.
Das ist auch gut so.
Wir wünschen uns doch alle, dass der „Heilige Abend“ ein besonderer Abend wird. Nicht nur die Kinder erwarten das „Christkind“ mit Spannung und Aufregung.
Manche haben vielleicht auch Angst vor dem hl. Abend und den kommenden Feiertagen: weil sie allein sind,
oder weil die Probleme in den Familien in diesen Tagen besonders schmerzen. Manche haben auch Angst vor den Gefühlen, die gerade zu Weihnachten frei werden.
Manche haben Angst vor bitteren Erfahrungen und Enttäuschungen, die es gerade auch zu Weihnachten geben kann.
Gerade denen unter uns, die Weihnachten mit Besorgnis entgegengehen, wünsche ich, dass ihnen die Botschaft der Hl. Nacht zu Herzen geht. Dass sie dem Wort des Engels trauen: „Fürchtet euch nicht! Euch ist der Retter geboren, Christus der Herr!“
Gerade diejenigen, die sich fürchten vor Weihnachten, sollen erfahren dürfen und für sich auch annehmen können, was der Name dieses Kindes bedeutet, dessen Geburt wir feiern: „Gott ist mit uns!“
Wenn wir „Weihnachten“ feiern, können wir nicht und dürfen wir auch nicht ausblenden, was sich zurzeit abspielt in unserer Welt.
In der Ukraine herrscht immer noch Krieg. Ebenso im sogenannten „Hl. Land“. Es wird gemordet und getötet, auf grausamste Art und Weise.
Es wird dort keine „Stille“ und schon gar nicht eine „Heilige Nacht“ geben.
Ich kann es verstehen, wenn manche Menschen sagen: „Heuer verzichte ich auf das Friedenslicht aus Betlehem!
Aus Protest! – Die sollen zur Vernunft kommen und aufhören mit dem Töten und Zerstören!“
Ja, das sollen sie und müssen sie: „zur Vernunft kommen“ - und die ganze Welt soll ihnen das auch deutlich machen: aber nicht mit Waffen.
Es geht nur mit Verhandeln, mit Vernunft, mit Respekt vor dem anderen und vor allem: mit „gutem Willen“.
Ehrlich gesagt: Ich würde es schade finden, wenn wir auf das „Friedenslicht“ verzichten.
Ich möchte Euch bitten, liebe Schwestern und Brüder:
es soll leuchten, das Friedenslicht - ganz bewusst – in unseren Häusern und Wohnungen. Wir können es auch weitergeben, an unsere Nachbarn.
Das „Friedenslicht“ soll ein stilles, kleines, aber wirksames Zeichen sein. Ein Zeichen des Protestes gegen den Krieg und seine Grausamkeiten.
Ein Zeichen auch der Verbundenheit mit allen, die unter dem Krieg leiden.
Wir hoffen und vertrauen darauf – und wir geben nicht auf, uns auch dafür einzusetzen: dass Frieden möglich wird!“
Wie singen die Engel in der „heiligen“ Nacht?
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind!“