Fronleichnam - "Nahe will der Herr uns sein!"
er wollen wohnen.
Mitten unter euch steht er, den ihr nicht kennt.
Überall ist er uns nah, menschlich uns zugegen. Unerkannt kommt er zu uns auf verborgenen Wegen.
Gott von Gott und Licht vom Licht,
der die Welt umhütet,
ist in menschlicher Gestalt unser aller Bruder.“
So heißt es in einem modernen Kirchenlied.
Diese „menschliche“ Gestalt Gottes ist für uns Jesus.
Er ist „mitten unter uns“, „überall uns nah“.
Seine Gegenwart und Nähe feiern wir immer wieder in der Eucharistie, im Zeichen des Brotes:
„Nehmt und esst – das bin ich für euch.“
„Geheimnis des Glaubens“ – sagen wir. – „Man sieht nur mit dem Herzen gut…“ – sagt ein bekanntes Wort. Dem Herzen mag dieses Geheimnis sich öffnen, dem Verstand eher nicht.
Und das feiern wir heute:
Das Brot, in dem für uns so viel steckt, das uns so viel bedeutet, dass wir sagen:
Es ist uns das Heiligste, das „Allerheiligste“ – es ist das, was uns geblieben ist von ihm:
Nehmt und esst – das bin ich, für euch.
Es ist das, was uns innerlich nährt, was unsere Hoffnungen am Leben erhält, unsere Visionen…
„Tut das zum Gedenken an mich“ – so sein Auftrag: Nämlich: Kommt zusammen, denkt an mich, brecht das Brot, nehmt und esst:
Ich bin bei euch, in euch, mit euch – alle Tage.
Zum Gedenken an ihn sind wir hier zusammen.
An diesem Tag gehen wir, nach altem Brauch mit unserem Herrn Jesus Christus in der Gestalt des eucharistischen Brotes auf die Straße.
Auf die Straße gehen – wenn man das bewusst tut, verbindet man das mit einem besonderen Anliegen:
Man geht auf die Straße, um zu demonstrieren – für den Frieden, für das Klima… z. B.
Man geht auf die Straße, um andere auf etwas aufmerksam zu machen, um sich für etwas stark zu machen.
Wer bei so einer Demonstration mitgeht, bekennt sich zu diesem Anliegen: Dafür steh ich ein! Da geh ich mit! Es ist mir wichtig.
Wenn wir heute „mit Jesus auf die Straße gehen“, dann wollen wir zeigen, dass Er uns wichtig ist. Nicht nur hier herinnen, im Kirchenraum Er ist uns wichtig auch draußen, in unserem alltäglichen Leben.
Es ist ein Glaubenszeugnis, unser Hinausgehen, wir bekennen uns zu Ihm, mit dem wir gehen. Wir zeigen uns mit ihm. Wir lassen uns sehen mit ihm.
Wir zeigen damit auch, dass wir an seine Gegenwart unter uns glauben.
Wo wir uns alltäglich begegnen, ist er mit uns. In unseren Häusern, an unseren Arbeitsplätzen, in allem, was wir tun, was wir zu bewältigen haben – wir tun es in seiner Gegenwart. Er ist nicht losgelöst oder separiert von unserem alltäglichen Leben.
An Fronleichnam machen wir uns die Nähe Christi in unserem Alltag neu bewusst und wir bitten um den Segen für unsere Stadt, für die Pernau und ihre Bewohner, für die Früchte der Erde und für die menschliche Arbeit, für unser Volk und die gesamte Menschheit und für die Kirche und die gesamte Christenheit.
Wir bitten um den Segen für unser Leben und für das Leben unserer Mitmenschen.